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Wunschthema Alkohol
Wünscht sich einer von Ihnen mal wieder einen Artikel von mir zum Thema Alkohol. Habe ich gestutzt. Ein bisschen gebraucht. Hab dann im Lexikon nachgeschlagen. Alkohol, Alkohol ... was issn das? Hab mich belesen. Aaaaah-ja!
Also gut.
Das Neueste zum Thema stammt von Prof. R. Huxley (Int J Canc 2009;125:171), die einfach 103 (einhundertunddrei) Studien zwischen 1966 und 2008 in einen Topf geworfen und dann ausgewertet hat. Ergebnis:
Die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland, der Darmkrebs nimmt um 60% zu, wenn Sie mehr als 7 Portionen Alkohol pro Woche zu sich nehmen. Mehr als 7 Glas von irgendetwas.
Interessant dann der Vergleich: Jeweils um 20% steigt Ihr Risiko für Darmkrebs wenn Sie rauchen ... oder Übergewicht haben ... oder zuckerkrank sind ... oder zu viel rotes Fleisch essen. Jeder einzelne Punkt bringt 20%. Also zusammen 80%. Kommen da noch ein paar Glas "guten Rotweines" hinzu ... haben Sie gewonnen. Bingo.
Aber immerhin bemerkenswert der Unterschied zwischen Rauchen und Alkohol. 20% gegenüber 60%. Dieses ungeheuerlich große Risiko, dank Bier oder Wein an Dickdarmkrebs zu sterben sei "weitgehend nicht bekannt", so Prof. Huxley. Hä? Wos is? frägt der Bayer ...
Selbstverständlich steckt in den 103 ausgewerteten Studien auch ein bisschen Frohmedizin: Kaum fangen Sie das Laufen an, schützen Sie sich vor dem Dickdarmkrebs. Wissenschaftlich einwandfrei bewiesen. Freilich ist Laufen in Krankenhaus-Kreisen altmodisch und unmodern. Dort empfiehlt man Ihnen die regelmäßige Coloskopie. Empfiehlt Ihnen, sich einen langen schwarzen Schlauch hinten hineinschieben zu lassen. Um den Tumor "rechtzeitig" zu erkennen. Und abzutragen.
Dass regelmäßiges Laufen den Tumor gar nicht erst entstehen lässt ... na na na, "wo bleib denn dann ich?" Hat ja schon Frau Heide Simonis so unnachahmlich formuliert. Da wären die Ärzte ja überflüssig!
Im Deutschen Ärzteblatt finden Sie abschließend immerhin (immerhin!) den goldenen Satz: "Unter dem Strich ist das Colorektalkarzinom weitgehend die Folge eines ungesunden Lebensstils". Stimmt.