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Wir waren Vier
1945 zogen drei Erwachsene – meine Großmutter, zwei ihrer Töchter – einen kleinen hölzernen Leiterwagen von Görlitz nach Erlangen. Auf dem Wagen der gesamte Besitz (recht übersichtlich) und vier Kleinkinder.
Die Vier, das waren wir. Wir drei Brüder und mein Cousin.
Zwei Töchter? Deren drei Brüder hat das dritte Reich ermordet. Seither kann mir niemand mehr etwas über Sozialismus erzählen. Niemand. Der meine Familie zerrissen, seelisch zerstört, getötet und um Hab und Gut gebracht hat. Das ist vielen Millionen Familien so ergangen.
Soeben ist der Erste von uns Vieren verstorben. Prof. Dr. med. Detlef Thilo-Körner. Er war der jüngste.
Den herzbewegenden Nachruf hat geschrieben Ralf Kollinger. Es lohnt sich, über diesen jungen Mann im Internet nachzulesen. Auch einer der wenigen denkenden in diesem Lande. Darf ich?
- „Die einseitigen Denkstrukturen festgefahrener Onkologen bestärken ihn bei der Suche nach anderen Therapiestrategien. Während das Volk nach immer mehr Naturheilkunde und Ganzheitsmedizin ruft, bekämpft man selbige mit Spott und angeblich fehlenden wissenschaftlichen Nachweisen.
- Alleine, dass den meisten Schulmedizinern die Grundkenntnisse der orthomolekularen Medizin fehlen, ließ ihn hellhörig werden. Dass die Regulationsmedizin kein Gehör findet und stattdessen mit mehr Giften und Nebenwirkungen gearbeitet wird, war für Ralf Kollinger Anlass genug, der Sache auf den Grund zu gehen.
- Die Reisen quer durch Deutschland und Österreich, verbunden mit tausenden von Interviews, vereinbart mit Professoren, Ärzten, Naturheilkundlern und Ganzheitsmedizinern machten ihm deutlich, dass so gut wie kein Kommunikationsfluss und Austausch unter den Therapeuten stattfand.
- Die Notwendigkeit, Plattformen und Vernetzungen zu schaffen, lag somit auf der Hand. Netzwerke und Synergien herzustellen hatte er sich vor Jahren zum Ziel gesetzt. Kommunikation und Austausch zum Wohle des Patienten sollten Hierarchien, Sackgassendenken, Einbahnstraßen, festgefahrene Denkstrukturen und Therapieleitlinien aufbrechen.
- Dies war die Geburt des „Frankfurter Consiliums“, welches er gründete. Im „Frankfurter Consilium“ treffen sich seit Jahren naturheilkundlich ausgerichtete Ärzte und Therapeuten zum gemeinsamen Wissensaustausch mit Referaten und Diskussionen. In fakultativer Besetzung diskutieren 30 bis 50 Mediziner gemeinschaftlich Themen über regulative, onkologische, immunologische, biochemische und integrative Aspekte einer ganzheitlichen Medizin.
- In einer Zeit, in welcher die Form und nicht der Inhalt zählt, hat sich die Schulmedizin an vielen Stellen leider zu einer reinen „Patientenverwaltung“ verändert - anstatt sich um das persönliche Wohlergehen des Menschen zu sorgen.
Gestutzt habe ich bei „an vielen Stellen.“ Verstehe natürlich, dass man vorsichtig und höflich miteinander umgehen soll. Wissen Sie was: Streichen Sie „an vielen Stellen“. Die Schulmedizin ist tatsächlich zu einer reinen Patientenverwaltung geworden. Um das persönliche Wohlergehen sich zu kümmern, hat man schlicht und einfach keine Zeit.
Das ist wahr. Ich bin Teil der Schulmedizin. Ich habe geschuftet, das glauben Sie nicht. Und das tun die meisten Klinikärzte. Übrigens auch die meisten Fachärzte und Ihr Hausarzt. Denen bleibt wirklich und ernsthaft und ehrlich keine Zeit sich um „das persönliche Wohlergehen des Menschen“ zu sorgen.
Was für ein System. Schnell abschaffen?
Das darf man nur so dahinsagen, wenn man eine Alternative anbieten kann. Und die Alternative haben wir. Ganz neu. Nennt sich Epigenetik. Sie müssen gar nicht Frohmedizin sagen.
Das wusste mein Cousin. Als Prof. Dr. med. hat er insbesondere Selen erforscht. Wieder so etwas nebensächlich Abseitiges. In Wahrheit eine Hauptwaffe gegen Krebs. Sie könnten ja einmal googeln: Weit über 20.000 Artikel zum Thema.
Fazit: Es gibt sie doch noch, die intelligenten Menschen wie Ralf Kollinger, die sich intelligent im System um Verbesserung bemühen. Und es gibt sie noch, die Professoren der Medizin, die sich, wie mein Cousin, mit der wahren Medizin, mit der Molekularmedizin beschäftigen. Zeitlebens.
Detlef. Einer von uns vieren. Der Jüngste. Musste das sein?
PS.: Ich kann´s einfach nicht lassen. Mit dem hochbepackten Leiterwagen, mit vier Kleinkindern, im Winter, ohne etwas zu essen, zu Fuß von Görlitz nach Erlangen. Und Sie schwärmen mir etwas vor von Extremläufen. Könnte meine Oma nur müde lächeln.