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Wie Süßigkeiten zu chronischen Entzündungsreaktionen führen
Süßes, aber auch Brötchen, Nudeln, Pizza oder weißer Reis enthalten sehr viele einfach aufgebaute Kohlenhydrate. Sie lassen den Blutzuckerspiegel rapide ansteigen. Der Zucker muss aus dem Blut. Dafür ist das Hormon Insulin verantwortlich. Logische Konsequenz: Nach dem Stück Kuchen steigt der Insulinspiegel an.
Hohes Insulin ist gefährlich
Insulin kümmert sich aber leider nicht nur um den Blutzucker, sondern stößt jede Menge weiterer Mechanismen an. Ganz problematisch: Bei hohem Insulin steigt die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe, genauer die der Zytokine IL-1β, IL-8 und CCL2.
Steigt der Insulinspiegel nach dem Müsli oder den Brötchen am Morgen, dann wieder nach der Pizza, der Asiabox oder dem Döner am Mittag und abends nach dem belegten Brot oder dem Kartoffelsalat, entstehen immerzu entzündungsfördernde Zytokine. Langfristig führt das zu chronischen Entzündungsreaktionen bzw. Silent Inflammations.
Entzündungsreaktionen fördern Insulinresistenz
Chronische Entzündungsreaktionen beschädigen so ziemlich alles. Das Herz schlägt nicht mehr so stark, die Leber machts nicht mehr so gut, selbst das Gehirn lässt nach, der Darm nimmt immer weniger Nährstoffe auf. Chronische Entzündungsreaktionen sind also an und für sich schon schlimm genug.
Chronische Entzündungsreaktionen tragen zudem zur Entstehung von Insulinresistenz bei. Oder verstärken sie, wenn sie schon da ist. Ein Teufelskreis. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Zellen immer weniger auf das Hormon. Daher bilden die Betazellen mehr und mehr Insulin. Die immer weiter steigenden Insulinspiegel verstärken die chronischen Entzündungsreaktionen. Das geht so lange weiter, bis die Betazellen nicht mehr können. Sie stellen dann die Insulinproduktion ein. Dann ist der Diabetes Typ 2 da. Das Problem beginnt aber Jahrzehnte vor dem Diabetes, nämlich dann, wenn das Stück Kuchen die Zytokinproduktion ankurbelt.
Der Weg aus dem Teufelskreis
Low Carb! Dann steigen der Blutzuckerspiegel und daraufhin der Insulinspiegel erst gar nicht an.
Sport, am besten Ausdauersport! Es muss über einen längeren Zeitraum so richtig anstrengend sein. Der Blutzucker fällt, der Insulinspiegel ebenso. Das Signal zur Herstellung entzündungsfördernder Botenstoffe ist weg. Noch besser: Ein neues Signal nimmt überhand, welches bei Anstrengung entsteht. Es führt zur vermehrten Bildung entzündungshemmender Botenstoffe.
Übrigens ganz wichtig: Man kann eine lausige Ernährung nicht wegtrainieren.
Solange die Ernährung nicht stimmt, kann man noch so viel Sport treiben. Man wird den erhöhten Insulinspiegel nicht in den Griff bekommen.
Quelle: Manowsky J, Camargo RG, Kipp AP, Henkel J, Püschel GP. Insulin-induced cytokine production in macrophages causes insulin resistance in hepatocytes. Am J Physiol Endocrinol Metab. 2016;310(11):E938-E946.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"