Falls Sie das wissen wollen, gehen Sie zusammen Joggen!

Nach über 6 Jahrzehnten Lebenserfahrung erlaube ich mir, hier auch mal den ein oder anderen Tipp an die „News“-Leser weiterzugeben.
Und nach 44 Jahren Beziehung mit demselben Mann (ja so etwas gibt es!), kann ich auch in puncto Partnerschaft den ein oder anderen Beitrag beisteuern.

Auf der morgendlichen Laufstrecke sieht man ja so manches Kurioses und macht so seine eigenen Beobachtungen. Besonders interessant anzuschauen sind Paare, die GEMEINSAM unterwegs sind.

Oder sollte ich besser sagen GEMEINSAM das Haus verlassen?
So sehe ich mehrfach in der Woche ein Ü-70 Ehepaar, die beide mit Walking Stöcken unterwegs sind. Sie sind beide in einem gemächlichen Tempo unterwegs, allerdings walken sie nicht ZUSAMMEN. Jeder zieht seine eigenen Bahnen. Zuerst sieht man Teil 1 des Pärchens, dann 500 m weiter Teil 2. Wenn sie wollten, könnten sie die Strecke fröhlich plaudernd nebeneinander gehen, doch offensichtlich wollen sie genau das nicht. Spricht das nicht Bände?

Dann gibt es noch ein zweites Ehepaar: sie gertenschlank und sportlich, er Typ „couch potato“ mit kleinem Bierbäuchlein und B-Cup. Ob er freiwillig läuft oder von seiner Frau getrieben wird, vermag ich nicht zu sagen. Aber sein Motto scheint zu sein: „Wenn schon Sport, dann aber richtig“. So gibt er auf der ersten Runde Vollgas und rennt ihr davon, während sie im Strunzen Stil „leicht, locker und lächelnd“ daherkommt.
Den ersten Kilometer unseres Rundkurses trabt er also energisch voran, je häufiger man ihn sieht, umso röter wird sein Kopf und umso näher rückt die Ehefrau.
Bis sie ihn dann spätestens bei Kilometer 5 eiskalt und ohne ihn eines Blickes zu würdigen überholt und die Führung übernimmt. Sie „chicked“ ihn, wie man es im Läuferdeutsch nennt, wenn eine Frau (also das Huhn) einen Mann überholt.

Auf den ersten Blick scheint dieser paarinterne Wettkampf amüsant, doch spricht er nicht auch Bände? Gehen die beiden in ihrem Alltag genauso miteinander um? Muss einer stets dem anderen beweisen, wieviel besser er ist? Muss er seiner Frau immer zeigen, dass er „die Hosen an hat“, und sie zeigt ihm ihrerseits, dass sie auch gut ohne ihn klar kommt?
Das ist keine Partnerschaft, sondern allenfalls eine Beziehung.

Ich selbst bin ja eine Trantüte beim Laufen.
Ich nenne mich immer „Wohlfühlläuferin“, weil ich immer in dem Tempo unterwegs bin, welches mir mein Körper gerade vorgibt.
So kann ich bei gutem Wetter, mit meiner Lieblingsmusik und mit genügend Schlaf auch mal schneller unterwegs sein, meistens aber bin ich Typ „lahme Ente“.
Mein Göttergatte, ein echter Sportler und Langdistanz-Triathlet könnte mich also allmorgendlich locker in die Tasche stecken. Die meisten Männer laufen eben schneller als Frauen. Doch er schließt sich meinem Tempo einfach an, weil er es einfach liebt, im wahrsten Sinne des Wortes „an meiner Seite“ zu sein.
Darauf kann ich mich verlassen, seit 44 Jahren!!

Wenn er „richtig“ - also in seinem eigenen Tempo - laufen möchte, so zieht er eben alleine los.

Und so ist eine gemeinsame Joggingrunde wie guter Sex.
Natürlich ist der Mann schneller. Doch ein guter Liebhaber kann warten!


Über die Autorin:


"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:

„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“