...sitzt man gerade und hört zu. So hab ich's gelernt. Von meiner preußischen Oma. Einem Präsidenten gebührt Respekt. Also lauschen wir dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), Herrn Prof. H. Heseker, was er so über Vit D meint:

Nur Stubenhockern, stark verhüllten Personen, so wie dunkelhäutigen und über 65-jährigen könnte ein Präparat helfen, erklärt Hermut Heseker, Präsident der DGE. Obwohl der selbst die meiste Zeit hinter seinem Schreibtisch verbringt, leidet er unter keinem Mangel“.

Unter keinem Mangel. Das weiß der. Von Messung ist hier nicht die Rede. Wird ausdrücklich nicht erwähnt. Nun ja: Prof. Heseker fühlt das. Erinnern Sie sich?: „Das hab ich im Gefühl, mein Gott“. Loriot.

Gegen ein Gefühl kommen Sie nicht an. Ich bin leider kein Präsident. Ich muss meinen Vit D Spiegel im Blut regelmäßig messen. Weil ich vom Robert Koch Institut in Berlin weiß, dass 70 bis 90 Prozent der Deutschen definitiv zu wenig Vit D im Blut haben. Also so ziemlich alle.

Das ist die eine Seite. Die andere ist eine wissenschaftliche Arbeit vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Der obersten Instanz. Veröffentlicht in Carcinogenesis Vol 29 No 1 pp 93, 2008.

Da wird gezeigt, dass Vit D Brustkrebs verhindert. Das war’s auch schon.

Gezeigt selbstverständlich durch Blutmessung. Der Vit D Spiegel wird im Blut bestimmt und gefunden, dass mit steigendem Vitaminspiegel die Brustkrebshäufigkeit sinkt. Bei höchster Vitamindosis um 70 %.

Noch einmal: um 70 %

Und dabei war der Blutspiegel hier erst gleich oder größer als 75 nanomol. Wir erstreben heute ja 100 bis 200 nanomol/l an. Hätten wir dann Brustkrebs zu 100 Prozent verhindert? Kann niemand beantworten.

Überzeugend in dieser Studie die präzise Abstufung:

Vit D 30 - 45 45 - 60 60 - 70 über 70 nmol/l
weniger Krebs 43% 51% 57% 69%


Wäre ich eine Frau (zwischen 50 und 74 Jahre alt), würde ich mich auf mein Gefühl nicht verlassen. Heidelberg bietet ein überzeugendes Argument, lieber zu messen. Und solange ich nicht Präsident bin, tu ich’s auch.

Quelle: WAMS 09.03.2014, Seite 19