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Wenig Eiweiß führt zu weniger Knochendichte
Aus der Ecke der Heilpraktiker und sich vegan ernährenden Menschen kommt ja gern der Hinweis, dass eine eiweißreiche Ernährung das Kalzium aus dem Körper ziehe, weil man nach dem Verzehr von Eiweiß einen sauren Urin bekomme. Letzteres ist auch richtig und ganz einfach zu Hause mit einem Indikatorpapier, wie man es vielleicht noch aus dem Chemieunterricht kennt, nachzuprüfen. Doch hat das wirklich Auswirkungen auf unsere Knochendichte?
Schauen wir uns dazu eine Studie nach Goldstandard zu diesem Thema an. Die Studie von Bess Dawson-Hughes hat 342 gesunde Teilnehmer im Alter um die 70 Jahre über drei Jahre begleitet. Eine Hälfte der Teilnehmer bekam die Nahrungsergänzungsmittel Kalzium und Vitamin D. Die andere Gruppe bekam ein Placebo. Zudem befragte man die Teilnehmer nach der Menge an Eiweiß, die sie zu sich nehmen. Das Ergebnis ist höchst interessant:
Die oberen schwarzen Balken stellen die Veränderung in der Knochendichte (BMD) der Teilnehmer dar, die drei Jahre lang zusätzlich Kalzium und Vitamin D eingenommen haben. Alle bekamen die gleiche Menge. Die unteren weißen Balken stellen die Placebo-Gruppe dar. In beiden Gruppen wird auf der X-Achse noch einmal differenziert nach niedriger Aufnahme von Eiweiß (Low), einer mittleren Aufnahme (Medium) und einer hohen Aufnahme (High) von Eiweiß. Man hat alle Teilnehmer der Einfachheit halber in drei Gruppen unterteilt.
Wenn man den Annahmen bzw. den Aussagen vieler Heilpraktiker und Verfechter einer auf Pflanzen basierten Ernährung Glauben schenken darf, dann müssten die Teilnehmer mit einer hohen Eiweißaufnahme über drei Jahre eine schlechtere Knochendichte aufweisen als die Gruppe mit einer niedrigen Eiweißaufnahme, korrekt? Das wäre logisch, korrekt?
Wie Sie sehen können, ist das Gegenteil der Fall und im Bereich des Schenkelhalsknochens ist das sogar gänzlich anders. Hier hat die Gruppe mit dem geringsten Eiweißanteil sogar an Knochendichte verloren.
Wenn wir uns nun den Eiweißanteil anschauen, den die verschiedenen Gruppen zu sich genommen haben, dann wird es noch einmal spannend:
Die Unterschiede finden sich nämlich vor allem in der Aufnahme von tierischem Eiweiß. Das ist in der Gruppe der Menschen, die ihre Knochendichte verbessern konnte, doppelt so hoch wie in der Gruppe, die sogar Knochendichte im Bereich des Schenkelhalsknochens abgebaut hat. Denken Sie bitte an diese Studie, wenn Ihnen mal wieder ein „Fachmann“ das Märchen erzählen möchte, wie ungesund tierisches Eiweiß sei. Ein Lebensmittel, das der Mensch seit ca. 3 Millionen Jahren isst. Wer dieses Thema vertiefen möchte, dem empfehle ich mein neues Buch „Eiweiß ganzheitlich betrachtet“, welches Sie auch hier im Shop kaufen können.
Quelle: Calcium intake influences the association of protein intake with rates of bone loss in elderly men and women, Bess Dawson-Hughes et al., 2002, DOI: 10.1093/ajcn/75.4.773
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”