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Wem hören wir zu?
… wenn es um die Gesundheit geht? Einem Elektriker? Einem Fliesenleger? Wohl eher nicht. Auch wenn manche von Ihnen schlechte Erfahrungen gemacht haben, bleibt wirklich nur der Arzt. Einverstanden. Und welchem? Einem jungen Arzt? Ohne viel Erfahrung? Eher nicht. Ich hatte Ihnen einmal geraten, wenn überhaupt, dann einen 65-jährigen Landarzt im Bayerischen Wald zu Rate zu ziehen, wenn Sie wirklich ein Problem haben. Sie verstehen mich.
Ganz besonders wertvolle Ratgeber sind Ärzte, die eine oder mehrere Krankheiten überwunden haben. Die können wirklich mitreden. Solch einer Ärztin ist, wie Sie wissen, Frau Dr. Terry Wahls. Internistin in Iowa. Multiple Sklerose. Die lag im Rollstuhl. Die Schulmedizin hat ihr nicht mehr geholfen.
Dann hat sie sich selbst geholfen. Hat noch einmal studiert. Physiologie, Biochemie und so weiter. Inzwischen reitet sie, fährt Fahrrad. Wie das geklappt hat, hat sie in einem Buch veröffentlicht. Das Buch ist mir leider zu dick.
Also versuche ich, Ihnen einen ganz kurzen Einblick zu geben, in die Gedankenwelt dieser herausragenden ärztlichen Persönlichkeit.
Multiple Sklerose gilt als Auto-Immun-Krankheit. Also hat man sich lange auf den entzündlichen Prozess konzentriert. Inzwischen glaubt man sehr viel mehr an Neurodegeneration, also Untergang von Zellen. Und arbeitet daran, diesen Untergang aufzuhalten. Zu verzögern, vielleicht sogar umzukehren.
Frau Wahls schlägt vor: Training. Einschließlich Elektrostimulation. Denn dies würde Stoffe wie
- den Nervenwachstumsfaktor (NGF),
- den im Gehirn entstehenden Neurotrophen Wachstumsfaktor (BDNF),
- den Insulinähnlichen Wachstumsfaktor (ILGF)
- und den Wachstumsfaktor für die Gliazellen (GGF)
stimulieren. Zusätzlich auch das Immunsystem stärker machen. Sie persönlich hat bewiesen, dass dieser Weg zum Erfolg führt.
Und Ernährung. Denn wenn da neue Zellen wachsen sollen, wenn da neue Nervenzellen sich vernetzen sollen, braucht das Wachstum Stoffe. In erster Linie, meint sie, Omega 3, Vitamin D, Vitamin B12.
Dabei ginge es ganz besonders um die Mitochondrien. Ihnen bekannt. Die uns, wenn richtig ernährt, entgiften. Dass Umweltgifte unser Leben bestimmen, unsere Gesundheit, glauben wir ja langsam. Nur können wir denen nicht entgehen. Also: Helfen Sie Ihren Mitochondrien.
Und die produzieren Energie. Je besser Sie sie ernähren, desto mehr ATP. Je mehr ATP Sie aber haben, desto besser können Sie trainieren. Desto mehr Energie haben Sie. Desto mehr reissen Sie sich morgens zusammen und … steigen aufs Rad. Da greift Ernährung und Training ineinander.
Hier nennt Frau Wahls als besonders wichtig die B-Vitamine und Q10. So würde auch der oxidative Stress in den Mitochondrien gesenkt und die blieben stabil.
Ihnen alles vertraute Worte und Begriffe.
Und dann Ihr APPELL:
Und was ist mit all denen, die auch an chronischen Krankheiten leiden? Krankheiten, die ja epidemisch zunehmen auch unter der Jugend, während gleichzeitig wir, die Gesellschaft, unsere Mitochondrien schlechter und immer schlechter ernähren.
Wir wissen aus Tausenden von Studien, dass mehr Gemüse und Obst bei praktisch jeder chronischen Erkrankung hilft, ob das Bluthochdruck, Herzkrankheit, Asthma, Arthritis oder Diabetes ist. Das gilt sogar für jede Form von Krebs, meint Dr. Wahls.
Unsere Großmütter, so betont sie, hatten Recht. Wir sollten viel mehr Gemüse und Obst täglich und Leber einmal die Woche zu uns nehmen. Schon Hippokrates hätte Recht gehabt: „Die Nahrung sollte deine Medizin sein“. Und dann wird sie persönlich (kennen Sie das?):
Ich wünschte, schreibt sie, dass mehr Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer, Ernährungsspezialisten lernen würden, wie die Mitochondrien, unsere Kraftwerke, die Energie, also die ATP erzeugen. Und wie sehr das gesteuert wird von unserem Essen.
Wir könnten durch Ernährung reich an essentiellen Substanzen (also genetisch korrekte Kost) mehr erreichen, was unsere Gesundheit und Lebensenergie angeht, als jeder Doktor, der ja (nur) Medikamente verschreibt.
Es sei tatsächlich möglich, meint Dr. Wahls, den Schaden, den wir unserem Gehirn, unserem Rückenmark bereits zugefügt haben, aufzuhalten oder sogar wieder gut zu machen. Der Rat von Hippokrates sei immer noch…
der Beste aller Ratschläge.
Quelle: Terry Wahls „Minding my Mitochondria“