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Von der Ameise zum Adler, Teil II
Leistungsgewicht also. Das Prinzip wird uns besonders eindrücklich präsentiert vom Seeadler. Spannweite 1,5 Meter, Gewicht aber nur 3 kg. Die Spannweite hätten Sie ja schon: Breiten Sie einfach Ihre Arme aus. Aber das Gewicht... Ich weiß nicht. Wie geht man vor? Indem man Fett verbrennt. Wo? In den Muskeln. Also gilt es, Muskeln zu produzieren. Wie sie der WAMS am 13 Januar entnehmen konnten, ist Deutschland ja derzeit im Fitnessrausch. Inzwischen gibt es mehr Fitnessclub-Mitglieder als Fußballspieler. 8 Millionen Menschen sind lernfähig.
Muskeln allein nützen nutzen wenig. Die müssen durchblutet sein, die müssen Sauerstoff bekommen, um Fett zu verbrennen. Also müssen sie bewegt werden. Nennen wir joggen. Schwimmen. Radfahren. Dabei entstehen dann auch mehr Kraftwerke in den Muskelzellen. Beschleunigt die Fettverbrennung. Nennt der Fachmann: Erhöhte Beta-Oxidation. Und wenn Sie dann noch Sprints einlegen… verlängern Sie Ihre Telomere, werden Sie jünger und gesünder: Sie sehen, am Begriff und Prinzip Leistungsgewicht entfaltet sich ein ganze Blumenstrauß.
INNERER ANTRIEB
Das zweite Prinzip, um von der Ameise zum Adler aufzusteigen heißt innerer Antrieb. Wird uns in der Tierwelt vorbildlich vorgelebt vom Adler, vom Tiger, vom Hai. Den ungekrönten Königen in ihrem Reich. Aggressiv. Innerer Antrieb. Weshalb gerade die? Die Antwort heißt Phenylalanin. Eine Aminosäure. Wird von den Tieren gefressen. In jedem Bissen Fleisch.
Und aus Phenylalanin wird, wie Sie wissen, Noradrenalin. Das positive Stresshormon. Glückhafter, innerer Antrieb.
Genau das, was wir uns herstellen mit jeder Zigarette (Nikotin), mit jeder Tablette Amphetamin, mit jeder Linie Koks, also Kokain. All diese Stoffe produzieren nichts weiter als Noradrenalin.
Haben Adler, Tiger, Hai nicht nötig: Die fressen Fleisch und produzieren sich dieses Wunderhormon selbst. Deutschland hat’s ganz langsam gelernt: Wie ich im Januar erfahre, ist der Fleischkonsum der Deutschen angestiegen. Aber nur im homöopathischen Bereich. Nicht merkbar. Sie brauchen nur einmal auf der Hauptstrasse in das Gesicht Ihrer Mitmenschen zu blicken. Innerer Antrieb?
Oder bei Ihren Mitarbeitern. Schon morgens früh um acht. Innerer Antrieb? Dabei kannten wir den Trick doch schon Tausende von Jahren. Von der US Regierung 1936 beschrieben. Die haben metikulös die Eskimos studiert. Sich gewundert, dass man dort keine Krankheiten fand. Und haben wörtlich festgestellt, Eskimos würden essen "fünf bis zehn Pfund Fleisch täglich". Das nenne ich inneren Antrieb.
Dabei wusste man das schon 50 Jahre vorher: Dr. Schwatka, ein Kavallerieoffizier, hat mal eine verschollene Expedition in der Hudson Bay gesucht. 1881. Zwei Jahre lang. Hat dort mit seinen Eskimo-Begleitern 5 000 km zurückgelegt. Am Tag durchaus 120 km. In seinem Expeditionsbericht lesen wir ganz genau, was er gegessen hat: "Robbenfleisch, Karibufleisch, Fisch". In den ersten zwei Wochen war er sehr schlapp unterwegs, dann aber "zäh, unermüdlich und mit beneidenswertem Antrieb". Sonst hätte er das gar nicht geschafft. Phenylalanin also.
Weil das Prinzip so wichtig erscheint, noch eine kleine Story von 1929. Da haben sich zwei Forscher in einer Klinik in New York einsperren lassen. Ein Jahr in Quarantäne. Und haben sich ernährt ausschließlich von Fleisch. Fleisch pur. Sonst nichts. Natürlich kam die Professorenwelt auch aus Europa zusammen, um nach dem Motto „haben wir doch gleich gesagt“ mitzubekommen, wie die zwei kläglich starben.
Taten Sie aber nicht. Die wurden immer gesünder. Das ganze Jahr hindurch. Wurden selbstverständlich penibel untersucht. Der Abschlußbericht enthält den Satz: „Health was at its maximum.“ Vom Adler, vom Tiger, vom Hai können wir also lernen, dass man die wichtigste Eigenschaft der Welt der Leichtigkeit und Mühelosigkeit, nämlich den inneren Antrieb, die Motivation, die Power... essen kann.
Und wie macht’s das Reh? Mein Vorbild? Das Reh macht’s genauso wie der Kampfstier in Spanien. Das frisst Grass. Und Kräuter. Also Zellulose.
Sie wissen ja inzwischen, dass diese Tiere in ihrem Magen pfundweise Bakterien beherbergen, die diese Zellulose zerlegen in Fett. Und selbst als Eiweißquelle dienen. Raffiniert! Keine Spur von Nudeln, Brötchen oder Kartoffeln. Ausschließlich Fett und Eiweiß. Der Kampfstier macht’s also genauso wie der Tiger. Und den inneren Antrieb meiner Rehe darf ich jeden Tag vor meinem Haus beobachten: Wie die herumspringen, neugierig mal hierhin, mal dorthin huschen... beneidenswert.
NO CARB
Was heißt das für Sie? Essen Sie Ihren Antrieb. Lassen Sie die Müdigkeit weg. Lassen Sie leere Kohlenhydrate, lassen Sie Zucker weg. Der gibt für kurze Zeit Energie, um Sie dann in ein tiefes Loch zu stoßen. Sie kennen das Auf und Ab bei Kohlenhydraternährung. Ihre Vorfahren kannten das nicht. Zucker und Mehl sind künstliche Erfindung der letzten Jahrtausende. Menschen gibt’s aber schon etwa 1,8 Millionen Jahre. Deren Essen wird heute modern Paläodiät genannt. Heißt nichts weiter als genetisch korrekt. Essen Sie, was Ihre Gene kennen. Dann bekommen Sie den inneren Antrieb kostenlos dazu. Und noch mehr: Hundertprozentige Fettverbrennung. Sie wissen ja, dass Kohlenhydrate eine dumme Eigenschaft haben: Die stoppen die Fettverbrennung.
Wer auf Kohlenhydrate verzichtet so wie das Reh oder der Stier oder der Tiger oder der Eskimo oder Ihre Vorfahren, hat eine hundertprozentige Fettverbrennung. Rund um die Uhr. Bleibt schlank und fit.
Wir wissen, dass Kohlenhydrate eine weitere unangenehme Eigenschaft haben: Die produzieren die sogenannten Zivilisationskrankheiten. Angefangen beim Diabetes über den Herzinfarkt, Alzheimer bis hin zum Krebs. Für alle diese Behauptungen gibt es – in den letzten fünf Jahren, also neu – molekularbiologische Studien und Beweise. Wir sind uns da sehr, sehr sicher.
Kurz und gut: Künstliche, leere Kohlenhydrate sind überflüssig. Und die Vitamine, fragen Sie?
VITAMINE
Ja, was glauben Sie, wie die Eskimos Ihren Fisch, Ihre Robbe essen? Roh natürlich. Was glauben Sie, wie die zwei Forscher im Krankenhaus in New York das Jahr über gefüttert wurden? Mit kurz angebratenem, praktisch rohem Fleisch. In rohem Fleisch finden Sie die höchste Vitaminkonzentration, die Sie in der Natur bekommen. Mit jedem Bissen werden Sie maximal versorgt. Zwangsläufig haben Ihre Vorfahren zwanzig, dreißig mal mehr Vitamine und Co zu sich genommen. Solche großen Mengen galten bis 2008 in Deutschland dank unserer DGE ja als praktisch giftig. Wurden dringend abgeraten. 2008 wurden die deutschen Behörden von der EU ermahnt, nicht solchen Unfug zu erzählen. Die EU hat andere erlaubte Vitamindosen veröffentlicht. Finden Sie in den News vom 30.01.2009.
ESSEN SIE LEBEN
Wenn Sie ein möglichst einprägsames Schlagwort suchen, um richtiges Essen allumfassend zu beschreiben, dann dürfte das sein: "Essen Sie Leben!". Leben! Was ist damit gemeint?
Nehmen Sie einen Apfel. Stecken Sie den in den Boden und warten Sie, dann wächst daraus ein Apfelbäumchen. Sehen sie: der Apfel enthält alles, was Leben braucht. Der Apfel ist Leben.
Was machen Sie? Apfelkuchen. Einverstanden. Schmeckt. Nehmen Sie ein Stück Apfelkuchen, verbuddeln Sie’s und warten Sie. Da wart’st lang...
Was also tun Sie? Sie essen Tod. Und dann wundern Sie sich? Was ist denn die Rolle der Hausfrau? Die deutsche Hausfrau stellt sich vormittags in die Küche und bemüht sich, der gesunden, frischen, lebenden Kost der Natur möglichst auch das letzte bisschen Leben auszutreiben. Zu kochen, zu braten, zu schmurgeln. Und das serviert sie dann ihrem Ehemann. Und wundert sich, wenn die Nacht so verläuft, wie sie verläuft.
Unser täglich Brot gib uns heute? Brot? Mehl stecken Sie bei 180 Grad eine halbe Stunde in den Backofen. Tun Sie das mal mit Ihrer Hand. Was glauben Sie, wie Sie die dann beschreiben würden? Schwarz, verschrumpelt, tot. Ja eben. Und so ein Zeug essen Sie? Nennen Sie Brot.
Wenn Sie mal im Originaltext nachlesen würden! Da steht nicht Brot. Da steht etwas ganz anderes (News vom 25.05.2013).
Und was serviert die deutsche Hausfrau am Abend? Tote Ratten. Ob Sie nun Ratte oder Rind oder Reh sagen, ist natürlich egal. Nun geb ich zu: Ich kann’s auch nicht. Ich vertrag kein Tartar. Ich mag kein Sushi, obwohl die Japaner natürlich völlig recht haben: Die essen Leben. Prompt sind die Japaner das langlebigste Volk unter den "zivilisierten". Weil auch wohl Sie von rohem Fleisch nicht leben möchten, mein Kompromissvorschlag: zwanzig zu achtzig. 20 Prozent Tod (Steak), 80 Prozent Leben (Gemüse, Obst).
Und dann natürlich "Trinken Sie Leben!" Was damit gemeint ist? Zeigt Ihnen jedes Reh. Gucken sie einfach zu, wenn Rehe trinken...
Hinter den zwei Merksätzchen "Essen Sie Leben" und "Trinken Sie Leben", steckt das Wort Epigenetik. Steckt der gute Rat: Leben Sie genetisch korrekt. Und das betrifft auch das Essen. Genetisch korrekt, also Ihren Genen angepasst: Das ist richtiges Essen.
EPIGENETIK
Kann man richtig und falsch tatsächlich unterscheiden? Jedes deutsche Medium wird hier widersprechen: Es gäbe doch immer viele verschiedene Möglichkeiten. Viele Wege führen nach Rom usw. Tja. Wer entscheidet? Kann ich Ihnen sagen:
Fliegen Sie mal mit nach Hawaii. Gucken Sie sich dort die 2000 Modellathleten an. Wie die sich bewegen, mit welcher Dynamik, mit welcher Leichtigkeit, wie deren Augen blitzen, wie achtsam die miteinander umgehen... Das nenne ich richtig. Das ist das Ziel. Da entfällt jede Philosophie oder Ideologie. Und das Schönste daran:
Epigenetik ist heute messbar. Wir können „richtig“ festmachen an der Länge der Telomere. Wenn Ihre Zellen sehr schnell sterben, ständig krank sind, also die Telomere sich rasch verkürzen, dann ist das… falsch. Und das Gegenteil ist richtig: je länger Ihre Telomere, desto jünger bleiben Sie und desto gesünder sind Sie. Den Zusammenhang hat uns die Nobelpreisträgerin Blackburn 2009 bewiesen.
Hätten Sie’s gern noch ein bisschen unbequem?
- Der BMI und die Jugend Ihrer Zellen ist verknüpft: Je höher der BMI, desto kürzer Ihre Telomere, und desto schneller schrumpfen die auch. Bewiesen 2012.
- Rauchen verkürzt Ihre Telomere. Und damit Ihr Leben. Verschafft Ihnen Krankheiten. Wussten Sie zwar schon, aber dieser Zusammenhang ist biochemisch bewiesen 2012: Man hat einfach Telomere gemessen von Rauchern und Nichtrauchern. Frappierender Unterschied.
- Mehr Stress heißt kürzere Telomere. Mehr Stress ist also epigenetisch nicht korrekt. Erzählt Ihnen jedes Reh: Wenn es gefressen hat, liegt’s im Gebüsch und döst. Kaut wieder. Tritt innerlich weg. Ist im Alpha-Zustand. Der Zusammenhang Stress und kürzere Telomere ist tatsächlich gemessen.
- Höhere Ausdauer heißt längere Telomere. Oh! Ausdauertraining lohnt sich: Läufer haben längere Telomere. Bewiesen von Professor Laufs 2009.
- Mehr Mitochondrien, mehr Kraftwerke in den Zellen bekommen Sie geschenkt durch entweder Joggen, also höhere Ausdauer oder aber durch Ketonkörper. Durch ketogene Ernährung. Durch Verzicht auf künstliche Kohlenhydrate. Heißt ganz praktisch: Wenn Sie nach dem Training eben mal nicht gleich wieder Ihren Apfelsaft trinken, sondern noch ein paar Stunden keine Kohlenhydrate zu sich nehmen, also nur Ihren Eiweißshake, dann wachsen in diesen paar Stunden nach dem Training die Mitochondrien besonders schnell. Vermehren sich. Und Sie bekommen sehr rasch wirklich Ausdauer (Kämmerer 2012).
Nicht nur durchs Training, sondern auch durch den Eiweißshake nach dem Training entstehen Mitochondrien.
QUINTESSENZ
Lassen Sie mich bitte zusammenfassen: Den inneren Antrieb, unerlässlich für mehr Leichtigkeit und Lebensfreude, können sie sich schenken lassen durch Antriebshormone. Und die entstehen aus Phenylalanin, also aus Eiweiß.
Wenn sie dann auch noch auf die überflüssigen künstlichen Kohlenhydrate verzichten, verzichten Sie auch auf Zivilisationskrankheiten. Vom Herzinfarkt bis zum Krebs. Alles beweisbar, auch wenn sich dieses Wissen erst langsam durchsetzen wird.
Durch das „Essen Sie Leben“, also sehr viel mehr Vitamine, verlängern Sie Ihre Telomere, damit die Lebensdauer Ihrer Zelle, damit Ihr eigenes Leben. Für viele einzelne Vitamine längst bewiesen (News vom 29.11.2012). Und durch den Verzicht auf Kohlenhydrate, also erneut durch genetisch korrektes Essen, schaffen Sie sich mehr Mitochondrien und damit mehr Ausdauer.
Zwei Begriffe also sind’s, die Sie in den Himmel führen. In die Welt, in der Ihnen buchstäblich Flügelein wachsen. Die Welt der Leichtigkeit, der Mühelosigkeit, der inneren Heiterkeit:
- Das Prinzip Leistungsgewicht, also mehr Sauerstoff, weniger Fett. Dahinter steckt als Gebrauchsanweisung: Bewegen Sie sich.
- Und zweitens mehr innerer Antrieb. Und den können sie – erstaunlicherweise – essen. Das Prinzip heißt: Essen Sie Leben, trinken Sie Leben.