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Übergewicht macht hungrig
Viele Übergewichtige essen nicht nur morgens, mittags und abends, sondern auch vormittags, nachmittags, spät abends, im Auto, in der Bahn, bei der Arbeit. Sie selbst und andere sehen darin oft einen Mangel an Disziplin. Sie können sich einfach nicht beherrschen und greifen deshalb ständig zum Essen. Weit gefehlt, denn hormonelle Veränderungen führen tatsächlich dazu, dass Übergewichtige oder auch Menschen mit Insulinresistenz, die nicht übergewichtig sind, ständig Hunger haben.
Verschiedene Veränderungen führen zu diesem ständigen Hungergefühl:
1. Eine zu schnelle Entleerung des Magens.
Ein Hormon steuert, wie lange die Nahrung im Magen bleibt. Es heißt GLP-1 oder Glucagon-like Peptid-1. Ist nur wenig von diesem Hormon vorhanden, wird mehr Magensaft produziert und der Magen entleert sich sehr schnell. Ein leerer Magen macht hungrig. Übergewichtige, die insulinresistent sind, haben vor allem nach dem Verzehr von kohlenhydrathaltigen Speisen einen sehr niedrigen GLP-1-Spiegel. Das Essen rauscht nur so durch den Magen. Im Nu ist er wieder leer und will wieder gefüllt werden.
2. Fehlgesteuerter Appetit
GLP-1 steuert nicht nur die Magensaftsekretion und die Magenentleerung, sondern auch den Appetit. Es zügelt den Appetit. Bei niedrigem Spiegel geht diese Wirkung jedoch verloren. Die Betroffenen haben dann ständig Lust zu essen.
Übergewichtige haben also kein Disziplinproblem, sondern ein Hormonproblem.
Das Hormonproblem kann behandelt werden. Nicht mit den beliebten Schlankheitsmitteln wie Wegovy, die synthetisch hergestellten Stoffe enthalten, die dem GLP-1 sehr ähnlich sind und dadurch sowohl die Magenentleerung verlangsamen als auch den Appetit zügeln. Viel besser ist es, das Hormonsystem wieder in sein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Das gelingt mit Low Carb, viel Gemüse, wertvollen Fetten und viel Eiweiß, Sport und ausreichend Schlaf.
Quelle: Stinson SE, Fernández de Retana Alzola I, Brünner Hovendal ED, et al. Altered glucagon and GLP-1 responses to oral glucose in children and adolescents with obesity and insulin resistance. J Clin Endocrinol Metab.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"