Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Stumpf aus trüben Augen
So formulieren kann nur eine Frau. Emotional treffend. Tief ins Herz. Die Kunst, mit wenigen Worten – und nicht mit einem Buch – ein Gemälde zu malen, das die Seele direkt anspricht… diese Kunst beherrscht meine kleine Frau genauso wie die angesprochene Frau Dr. Anne Fleck.
Sollten Sie kennen. Stichwort „Die Doc Fleck Methode“. Ein Buch über richtiges Essen, über Abnehmen. Inzwischen ist die Ärztin mit den strahlenden Augen TV-Expertin. Und weiß
Unsere Essgewohnheiten steuern viele Prozesse in den Zellen. Diabetes, Herzkreislaufkrankheiten, Depressionen, Demenz… vieles lasse sich auf Essgewohnheiten zurückführen – und so behandeln.
Wie wahr. Hippokrates wörtlich. Von der Schulmedizin vergessen oder ignoriert. Oder haben Sie schon einmal einen Psychiater über die richtige Ernährung bei Depression sprechen hören? Ich auch nicht.
Lieblingsthema der 45-jährigen Kollegin sind die Öle. Auch wieder so typisch für eine mir in der Denkart überlegenen Frau. Wissen Sie, wie die auf das Geheimnis der Öle stieß?
Unsereiner über Lehrbücher, über Biochemie, über Formeln. Doc Fleck hatte mit 19 Jahren den Hollywood-Film „Lorenzos Öl“ mit Susan Sarandon gesehen. Darin wird ein krankes Kind durch den Einsatz von Ölen gesund. Das war´s. Das hat sie überzeugt.
Öle sind für die Frau Kollegin keine komplexen chemischen Formeln, sondern „mimosenhaft, total empfindlich, aber sehr wichtig für die Gesundheit“. Damit diese im Körper dorthin gelangen, wo sie richtig wirken, brauchen sie
Eiweiße, und diese sind echte Transporter-Raketen für Fett.
Und jetzt kommt´s: Weshalb ich über die Frau Kollegin Fleck überhaupt schreibe. Da kommt dieser grelle Lichtstrahl, der die Schulmedizin in wenigen Worten unbarmherzig enthüllt. Die Worte haben auch mich getroffen. Doc Fleck wörtlich:
„Als ich die Methode vor Jahren meinen damaligen Klinik-Chefs vorgestellt hatte, schauten die mich nur stumpf aus trüben Augen an.“
Stumpf aus trüben Augen. Klinik-Chefs. Vorreiter der Gesundheit. Die, die wissen sollten. Die, die ausbilden.
Selbstverständlich hatten die gleichen Herren, als Studenten, als Jungärzte noch glänzende Äuglein mit Elan und Begeisterung. Den weiteren Zeitverlauf können Sie sich alle denken.
Selbstverständlich ist der Arztberuf purer Stress. Allein die tägliche Verantwortung. Und genau deshalb hatte ich einmal gefordert: „Die Approbation gibt es nur, wenn der Marathon gelaufen ist“. Hintergedanke: Wenn du nicht forever young lebst, wirst du in diesem Beruf … ja was nun? Doc Fleck hat´s uns verraten. Man wird stumpf und bekommt trübe Augen.
Quelle: Saarbrücker Zeitung 10./11. 02.2018, A3