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Steilvorlage
Was ist denn da los? Sie wissen, dass es in jedem Bereiche einen Nestor gibt. Einen alt-ehrwürdigen Lehrer. So im Journalismus Wolf Schneider (89) der, wie ich soeben amüsiert lese,
„…haut er auch auf den SPIEGEL ein, auf die „Zeit“, „Stern“, auf alle Blätter, die gern in Rudeln dieselben Themen hochblasen, Schweinegrippe, Rinderwahn, Vogelgrippe und all die anderen Seuchen der Woche, die sich ein paar Monate später wieder in Luft aufgelöst haben: „Die Seuchen, die nicht von Viren, sondern von Journalisten verbreitet werden, kosten auf Dauer Glaubwürdigkeit und Auflage“.
Ei der Daus. Da hätten wir ja eine unheilige Allianz zwischen WHO, Pharmafirmen und dem Journalismus. Wer von den dreien lenkt eigentlich, und wer plappert dümmlich nach? Dreimal dürfen Sie raten.
2005 war es die Vogelgrippe. Die Pharmafirma Hoffmann – La Roche rechnete „mit bis zu 7 000 000 Todesopfern“. Übersetzt von der WHO sofort in Pandemie und Empfehlung von Impfung. 2006 rechnete doch tatsächlich Frau Doktor Petra Graf vom Gesundheitsreferat München allein dort mit bis zu 400 000 Erkrankten und 1500 Todesfällen durch Vogelgrippe. Sieben Jahre später das Robert Koch Institut: Nix. Gar nix. In ganz Deutschland nicht ein einziger Mensch erkrankt. Dafür hat Tamiflu (ein angebliches Grippemittel) Rekordverkäufe gezeigt. Es wurden „Milliarden verdient“. Das war 2005/06.
2009 die neue Sau durchs Dorf. Schweinegrippe. Von der WHO als mögliche Pandemie deklariert. Weltweit für Zig Millionen Tamiflu verkauft (Hoffmann – La Roche) die anschließend vernichtet werden mussten. Deutschland blieb auf 239 Millionen Euro sitzen (Spiegelonline, 2011)
2014 Ebola. Regelrechte Panik im August, als die Länder Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone 932 Todesfälle gemeldet hatten. Einwohnerzahl dieser Länder 173 000 000. Können Sie Prozentrechnung? Pandemie? „Internationaler Gesundheitsnotfall“ laut WHO am 8.8.2014! Wissen Sie, wieviel Menschen dort wöchentlich an Malaria sterben? (News vom 30.10.2014).
Ich bin Wolf Schneider außerordentlich dankbar für seine weisen Worte. Mit 89 Jahren hat man offenbar Überblick.
Quelle: SPIEGEL 10/2015, Seite 81
PS: Ach ja. Und im Moment? Feb./März 2015? „Das große Fressen“ der Impfstoffhersteller. Masern.