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Stabilität kann man leben
Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen (ICD-10 F00-F99) nahm allein bei der AOK im Zeitraum von 2011 bis 2021 um mehr als 18 Prozent zu, die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage stieg sogar um über 53 Prozent. (Quelle: Statista).
Doch wenn Sie selbst oder ein lieber Mensch von einer Depression, bipolaren Störung oder Schizophrenie (um nur ein paar zu nennen) betroffen sind, sind Ihnen diese Zahlen völlig egal. Sie leiden. Und nicht nur das: Sie fühlen sich häufig vom Gesundheitssystem alleine gelassen. Erhalten wenig Zuversicht und schon gar keine Hoffnung auf ein gutes Leben mit der Krankheit.
So ging es auch mir. Seit nunmehr 10 Jahren bin ich symptomfrei, weil ich durch eine Änderung des Lebensstils und einem Bluttuning nach Dr. Strunz einen anderen Ansatz zur Genesung gefunden hatte. Darüber habe ich in meinem 2017 erschienen Buch: „Stabilität kann man essen?!“ berichtet.
Nun habe ich ein zweites Buch geschrieben. Es trägt den Titel „Stabilität kann man leben – Psychische Gesundheit erlangen und behalten“
Zum einen beschreibe ich als Erweiterung zu meinem ersten Buch, was ein gesundes Gehirn alles braucht, um eine stabile Psyche zu „bauen“. Ich setze mich mit der Hypothese der Psychiatrie auseinander, dass es um das Gleichgewicht der Neurotransmitter im synaptischen Spalt ginge und versuche aufzuzeigen, an wie vielen Stellen im Gehirnstoffwechsel Probleme auftreten können und wie man diese durch den Lebensstil, die Ernährung und ggf. auch durch Nahrungsergänzung beeinflussen kann. Dafür ziehe ich zahlreiche wissenschaftliche Studien heran, um klare und eindeutige evidenzbasierte „Best Practices“ für Betroffene aufzuzeigen. Viele leicht umsetzbare Vorschläge sollen den Betroffenen ermächtigen, selbst tätig und selbst wirksam zu werden.
Darüber hinaus trieb mich die Frage um, warum so viele Betroffene unzufrieden vom Psychiater zurückkommen, mit ihrer Medikation hadern und selbst ein wochenlanger Klinikaufenthalt häufig nicht die erhoffte Symptomfreiheit bringt. Mir ist klar geworden, dass wir einen Perspektivwechsel brauchen, der den Menschen mit seinen gesunden Anteilen – und nicht die Krankheit - in den Fokus stellt. Psychische Erkrankung ist immer multikausal, also muss sie auch multifaktoriell behandelt werden.
Deshalb setze ich mich auch mit dem System „Psychiatrie“ auseinander und erlaube mir eine veritable Kritik daran, wohlgemerkt am System, nicht an den einzelnen Ärzten oder Therapeuten. Dem Umgang mit Psychopharmaka widme ich ein eigenes Kapitel und versuche aufzuzeigen, wie die Psychiatrie so geworden ist, wie wir sie heute erleben. Und entwickle aus meiner eigenen Erfahrung und vielen Beratungen eine Vision:
Stellen Sie sich vor,
… Menschen mit psychischen Problemen würden so intensiv behandelt und betreut, dass sie in wenigen Wochen oder Monaten ihre Krisen überwinden und wieder ein selbstbestimmtes Leben führen könnten. Wie viel Lebenszeit, Leid und auch Kosten könnten dadurch eingespart werden.
… dem Psychiater stünde dabei ein Team aus Psychotherapeuten, Ernährungsmedizinern, Ergo-, Musik- und Bewegungstherapeuten zur Seite, die einen personalisierten Therapieplan erarbeiten und begleiten.
… der Arzt verfüge über umfangreiche Kenntnisse nicht nur in der Pharmakotherapie, sondern auch in orthomolekularer, funktioneller und Stressmedizin. Er kenne sich mit Hormonen und Ernährungsmedizin aus. In enger Kooperation mit einem spezialisierten Labor ließe er Blutuntersuchungen durchführen, um die biochemischen Ungleichgewichte, die zu den psychischen Problemen seines Patienten beitragen, zu finden und zu beseitigen.
… der Betroffene bekäme eine auf ihn zugeschnittene Therapie, die folgende Elemente passgenau verbindet:
- Psychopharmaka als mögliche Option, aber nicht zwingend,
- Psychoedukation (Patientenschulung), in der umfassend über die Erkrankung aufgeklärt wird, damit er zum Experten seiner eigenen Erkrankung wird. Außerdem erlangt er Gesundheitskompetenz, also die Fähigkeit im alltäglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die seiner Gesundheit förderlich sind.
- Psychotherapie, die sofort beginnt und nach Bedarf auch täglich stattfindet, in der das in der Psychoedukation Erlernte auf die konkreten Probleme des Patienten angewendet wird und er versteht, wie er in Zukunft besser mit Stress umgeht, Überforderungen vermeidet und an seinen Verhaltensmustern arbeitet, um Rückschläge zu vermeiden.
- Ergo- und Musiktherapie,
- Blutmessung mit entsprechendem Blut-Tuning,
- Ernährungsberatung mit Kochkurs,
- Bewegungstherapie mit Begleitung durch einen Personal Coach,
- Kontakt zu einem Genesungsbegleiter oder Präventologen, der gleichzeitig als Ratgeber und Koordinator fungiert
Im dritten Teil des Buches mit der Überschrift „Stabilität kann man leben - die Psychiatrie der Zukunft“ stelle ich meine Vision von moderner Psychiatrie vor, von der Sie schon einige Auszüge lesen konnten. Also all das, was ich mir als Patientin wünsche und wie ich mir vorstelle, wie Menschen mit psychischen Problemen heutzutage behandelt werden sollten. Dabei beschreibe ich auch, was heute schon alles machbar ist.
Was es für die Umsetzung dieser Vision braucht? Aufklärung, Zeit, Geduld, Hartnäckigkeit und meist auch Geld. Es braucht ärztliche Partner, wie z.B. Dr. Strunz oder Präventivmediziner und orthomolekular arbeitende Ärzte, die bereit sind, ihren Patienten auf Augenhöhe zu begegnen. Es braucht Forscher, wie z.B. Prof. Christian Schubert aus Innsbruck, der mit der Psycho-Neuro-Immunologie eine neue Art von Studiendesign praktiziert. Es braucht lehrende Kliniker, wie Dr. Sabrina Mörkl, die Studierende in Ernährungspsychiatrie unterrichtet. Es braucht Multiplikatoren, wie z.B. die Akademie für menschliche Medizin mit dem Haus der hellen Köpfe.
Und es braucht Betroffene, die bereit sind, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Mit meinen Büchern und meiner Webseite www.bipolar-lotse.de möchte ich Ihnen einen ersten Startpunkt bieten und einen Beitrag zu einer stärkeren Selbstbestimmtheit leisten.
ISBN: 978 – 3 – 758 – 31597 -8 ; erschienen bei BoD, Preis: 20,99 €