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Schneller rennen?
Ist der Mensch wirklich lernfähig? Hatte ich Sie kürzlich gefragt (News vom 21.08.17) Oder müssen wir die Welt jedes mal für uns selbst neu erfinden? Unsere eigene Wahrheit selbst herausfinden? Dazu ein persönliches Erlebnis:
Wow! Hatte ich gedacht Dezember 88, als mir bei stundenlangen Bike-Ausfahrten in den roten Felsen bei Cannes der Gedanke kam, dass Sportler grundsätzlich etwas falsch machen: Die essen Kohlenhydrate beim Training. Grundsätzlich falsch, weil: Wieso soll der Körper dann im Wettkampf auf Hawaii wissen, wie das Ganze ohne Kohlenhydrate funktioniert? Denn eine Bäckerei habe ich in der Lavawüste von Hawaii eigentlich noch nie gesehen... Warum wissen Sportler, Trainer, Sportwissenschaftler das nicht? Habe ich damals gedacht.
Nichts habe ich gewusst.
Nehmen Sie den wohl berühmtesten Lauftrainer der Welt, Arthur Lydiard. Der in den 50/60er Peter Snell trainiert hat. Den dreifachen Goldmedaillengewinner. Die Trainingsphilosophie von Lydiard entstand in dessen eigenem Körper. Er hat`s einfach ausprobiert. Der ist doch tatsächlich – einfach nur neugierig – beginnend mit 120 km pro Woche bis zu 480 km pro Woche (pro Woche!) gerannt. Will sagen: Der wusste Bescheid. Dem glaube ich.
So wie ich heute Peter Greif glaube. Weil der eben auch vorher alles selbst ausprobiert.
Das Kernstück der Trainingsphilosophie von Lydiard war für den geübten Läufer: „drei mal pro Woche lang“. Will sagen: Jede Woche werden zweimal 16 – 24 Kilometer und einmal 35 Kilometer gerannt. Das war die Basis. Dazwischen kann man „auffüllen“.
Der inzwischen Professor für Kardiologie, Peter Snell, der`s ja getan hat, erklärt das damit, dass bei diesen langen Läufen der Muskel umschaltet von Typ IIa auf Typ IIb-Fasern. Und dass erst diese Typ IIb-Fasern trainierbar sind, sich adaptieren und uns schneller machen.
Jetzt kommts: Selbstverständlich wusste Lydiard schon damals und hat auch gefordert, dass diese drei doch recht langen Läufe ohne Kohlenhydrate gelaufen werden sollten. Ohne Nudeln. Ohne Müsli. Ohne Müll. Wusste der schon damals.
Entdecken gerade – für sie selbst neu – die besten Marathonläufer Deutschlands (Fitschen, Gabius). Oder der amerikanische Zeitfahrmeister auf dem Rad (News vom 27.02.14), oder…oder meine Frau. Und die hat bekanntlich immer recht.