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Schmerz durch Essen lindern?
Prof. Dr. F. Tennant hat lange Jahre eine Schmerzklinik geleitet, galt als „führender Drogen-Experte der USA“ (Zitat). Seine meist Krebspatienten hatten einen täglichen Bedarf an Opioiden oder Morphin. Und das wollte er ändern.
Hat sich intensiv mit der Ernährung seiner Schmerzpatienten beschäftigt und – wie erfreulich – entdeckt, dass man auch heftigste chronische Schmerzen zumindest lindern, auch ganz zum Verschwinden bringen könne mit einer grundsätzlichen Idee.
Mit einem Ernährungsprinzip. Sie wissen, dass auch ich persönlich klare Prinzipien all den irren, wirren Rezepten vorziehe, wie man sie Ihnen in Hunderten von Diäten anbietet. Gut. Schön. Welches Prinzip nun meint Prof. Tennant, entdeckt zu haben? Sie werden sich wundern:
- kein Zucker, keine leeren Kohlenhydrate
- viel mehr Eiweiß, richtige Menge sei heute noch nicht bekannt.
No carb. Versteht jeder leicht, dem die „wohl wichtigste Entdeckung der modernen Ernährungslehre“ vertraut ist (Uni Bonn): der Zuckeranstieg nach dem Essen (ausdrücklich nicht spezifiziert) führt zu chronischer Entzündung im Körper. Und dass chronische Entzündungen entweder Schmerzursache sind oder aber Schmerz verstärken, leuchtet jedem von uns ein.
Und Eiweiß? Weshalb Eiweiß? Prof. Tennant nennt Gründe:
- Eiweiß wird im Darm aufgespalten in Aminosäuren. Die wiederum sind die Bausteine von Stoffen, „critical to pain relief“. Also wichtig für die Schmerzlinderung.
- Solche Stoffe sind Endorphine, Dopamin, Serotonin, GABA.
- Kommt hinzu, dass sogar die Rezeptoren für schmerzlindernde Neurotransmitter aus Protein bestehen. Ein, wie ich glaube, besonders wichtiger (für mich neuer) Gesichtspunkt.
- Aminosäuren sind Bausteine der Muskulatur, außerdem essentiell für die Bildung von Knorpel und den Bandscheiben. Prolin sei hier besonders wichtig.
- Hinter dieser Idee steckt das Wissen, dass viele Schmerzen sich auf Knorpel, Bandscheiben oder zu schwache Muskeln zurückführen lassen (z.B. Rheuma etc.)
- Eiweiß stimuliert Glucagon. Das einzige Hormon, das verhindert, dass Zucker als Fett abgelagert wird. Wichtig, dass die Kombination von Eiweiß und Kohlenhydraten wegen des ansteigenden Glucagon auch einen zu schnellen Anstieg von Insulin verhindert. Prof. Tennant glaubt nämlich gefunden zu haben, dass Schmerzen dann aufflammen, wenn der Blutzucker (nach KH-Mahlzeit, wegen Insulin) wieder zu stark absinkt.
- Eiweiß lindert Entzündung, denn viele eiweißreichen Nahrungsmittel enthalten (andere) antientzündliche Substanzen.
FAZIT: Aufbauend auf diesem Prinzip empfiehlt Prof. Tennant (auch in seiner Klinik) sehr konkret, sehr handfest als schmerzlindernde Kost:
Olivenöl, grünes Gemüse, Salat
Fisch, weißes Fleisch, Eier, Käse
Einfacher und genauer geht nicht. Hindert Sie, liebe Mitmenschen selbstverständlich überhaupt nicht, jetzt wieder in langen Briefen und mails bei mir anzufragen: „Jaaaa, aber …“. Dieses mir seit 50 Jahren vertraute Ritual lässt mich jedes Mal … lächeln.
Übrigens: Gucken Sie doch mal in die News vom 29.07.2013