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Pisa-Studie-Denken
Deutschland bekommt im Dezember mal wieder bescheinigt, dass es Redebedarf bei der Ausbildung unserer Kinder gibt. Im Rahmen der Pisa-Studie der OECD ist Deutschland weiter abgerutscht. Sicherlich gibt es dafür viele Gründe, die ich auch gar nicht hier besprechen will. Doch einen Lösungsvorschlag, wie man damit umgehen will, muss ich doch mal vorbringen, da ich auf so eine Idee wirklich nicht kommen würde: Man solle doch einfach nicht mehr an der Pisa-Studie teilnehmen.
Was hat das mit Gesundheit zu tun, fragen Sie sich gerade bestimmt!
Nun, das Schlimme aus meiner Sicht ist, dass so eine Denke auch in der Medizin existiert. Im Rahmen meines Lernens der Biochemie bin ich über das Buch „Labor und Diagnose“ von L. Thomas gestoßen. Dort werden viele Blutwerte und die dazugehörigen Tests beschrieben. Da der aktuelle Thomas für einen Hobby-Biochemiker unerschwinglich ist, habe ich ältere Versionen gesucht und gefunden. Die erste Version, die ich gekauft hatte, war die 3. Auflage aus dem Jahr 1988.
Dort sieht man, dass die beiden oberen Leberwerte GOT und GPT für den Mann 19 bzw. 23 betragen und für die Frau 15 bzw. 19. Und bei Gamma-GT, ein weiterer Leberwert, wurde für den Mann der obere Wert mit 28 und für die Frau mit 18 angegeben.
Schauen wir nun auf einen aktuellen Laborbefund. Dort finden wir als obere Grenzen beim Mann:
GOT 50
GPT 50
Gamma-GT 60
Was sich auch in aktuelleren Ausgaben von „Labor und Diagnose“ bestätigt. Ich finde die Frage extrem spannend: Was hat sich verändert in der Zeit? Gibt es einen neuen Test?
Die traurige Antwort passt in etwa zu der eingangs dargestellten Denkweise: Natürlich kann man den Test auf Leberwerte nicht einfach als Arzt weglassen, so wie man dann eben nicht mehr an der Pisa-Studie teilnimmt. Aber man kann natürlich Grenzwerte nach oben abändern, so dass der Patient nicht fragt: Wieso stellt das Labor meine Leberwerte mit Warnungssymbol dar?
Der Hintergrund für diese Änderung hat einen einfachen Namen:
Fettleber.
Die Volkskrankheit heißt Fettleber alias „Sie essen zu viele Kohlenhydrate“. Es muss nicht der Alkohol sein, das geht auch einfach nur durch zu viele Kohlenhydrate, da die Leber diese Kohlenhydrate in Triglyceride umwandelt, wenn die Muskeln die Glukose nicht mehr aufnehmen können. Schlimmer ist natürlich der vor allem getrunkene Zucker, der die Leber sehr schnell verfetten lässt und die Leberwerte infolge nach oben treibt. Zudem besteht der begründete Verdacht, dass dadurch die Durchlässigkeit des Darms krankhaft erhöht wird.
Man hat also, da zu viele Menschen in Deutschland eine Fettleber entwickelt haben, einfach die Werte so definiert, dass die Erkrankung Fettleber nicht mehr so oft diagnostiziert wird. Doch der alte Thomas lügt nicht, an diesen Werten sollten Sie sich orientieren, wenn Sie gesund bleiben wollen. Die Grenzwerte an dieser Stelle nach oben stellen ist ungefähr genauso sinnvoll, die Warnlampe im Auto mit dunklem Klebeband zu überkleben, so dass man die Warnlampe nicht mehr sieht.
Quelle: Lothar Thomas, 3. Auflage 1988
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”