Es ist wieder Oktober. Es ist wieder Brustkrebsmonat. Auch „Pinktober“ genannt. Sie sehen jetzt vermehrt rosa Schleifen, das internationale Symbol für Brustkrebs-Bewusstsein. Die Schleife steht für Hoffnung und Unterstützung im Kampf gegen Brustkrebs.

Die Initiative zum Brustkrebsmonat geht auf eine Idee der American Cancer Society im Jahr 1985 zurück. Die Idee hat sich mittlerweile international durchgesetzt. Vielleicht fallen Ihnen auch vermehrt Benefizaktionen und Infokampagnen mit Prominenten zu der Erkrankung auf.

Brauchen wir denn einen Brustkrebsmonat, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen? Was hat sich seit 1985 geändert? In Deutschland erkranken mittlerweile jedes Jahr rund 75.000 Frauen neu, rund 19.000 versterben an der Krankheit. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Brustkrebs bei Frauen ist seit 1985 hierzulande (und auch weltweit) deutlich gestiegen. Rund jede 8. Frau erkrankt mittlerweile im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.

Fast jede/jeder kennt eine Betroffene im Freundes- und Familienkreis. Jede Frau weiß um die Erkrankung und auch um die Bedeutung der Früherkennung. Viele Frauen leben aber auch in ständiger Angst vor Brustkrebs. Das empfohlene monatliche Abtasten der eigenen Brust, die Vorsorge-Checks beim Frauenarzt und Mammographie-Screenings. Kaum eine Frau, die nicht zumindest ein mulmiges Gefühl bei diesen Terminen hat. Wir werden alle von früher Jugend an informiert und aufgeklärt.

Aber werden wir auch wirklich darüber informiert, was unser Risiko erhöht? Oder anders ausgedrückt: Wer informiert die Frauen denn aktiv darüber, wie sie ihr Lebenszeitrisiko senken können?

Hat Ihr Gynäkologe schon mal zu Ihnen gesagt:


  • Achten Sie unbedingt auf einen normalen BMI, reduzieren Sie Ihren Körperfettanteil.
  • Trinken Sie KEINEN Alkohol.
  • Rauchen Sie nicht
  • Achten Sie auf gesunde Fette.
  • Bewegen Sie sich täglich so, dass Sie ins Schwitzen kommen.
  • Nehmen Sie Vitamin D und Selen in ausreichender Menge ein.

  • Und

  • Achten Sie besonders auf Ihren Jodspiegel.

Vermutlich nicht. Das wären die wirklichen Themen für den Pinktober meiner Meinung nach. Bewußtsein zu schaffen für Prävention!

Stichwort Jod (Sie wissen, es ist eines meiner Lieblingsthemen):

Seit Jahren nimmt Jodmangel in Deutschland wieder zu. Besonders bei junge Frauen. Die Brustdrüsenzelle benötigt Jod genauso wie die Schilddrüsenzelle (siehe News vom 3.9.2023).

Schon seit 60 Jahren gibt es Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Jodmangel das Brustkrebsrisiko deutlich erhöht. Damals zeigten Versuche an Ratten, die extrem jodarm ernährt wurden und deren Jodaufnahme in die Brustdrüsenzelle künstlich unterbunden wurde, dass sie Krebsvorstufen entwickelten. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler mehrere Wirkmechanismen identifiziert, durch die Jod die Brustgesundheit beeinflussen kann:


  1. Wachstumsregulation: Jod kann in ausreichender Dosierung die Wirkung von Wachstumsfaktoren hemmen, die bei der Entstehung von Brusttumoren eine Rolle spielen.

  2. Förderung der Apoptose: Jod kann in Verbindung mit Fettsäuren (Jodlaktone) den programmierten Zelltod (Apoptose) in Brustkrebszellen auslösen, ohne gesunde Zellen zu schädigen.

  3. Immunologische Wirkung: Jod stimuliert den Th1-Weg der T-Helferzellen, was die Immunantwort gegen Tumorgewebe (und auch gegen Viren) verstärken kann.

Ein Großteil dieser Erkenntnisse verdanken wir dem Biologen Professor Dr. Harald Rösner von der Universität Stuttgart-Hohenheim und dem Gynäkolgen Dr. med. Pompilio Torremante. Dr. Torremante trieb bereits während seines Studiums die Frage nach dem “Warum?” bei Brustkrebs um. In der Medizin geht es immer um Ursachenforschung. Nur so lässt sich Prävention erzielen.

Erfreulicherweise hat die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr Heidelberg (da ist der Name im Programm) vor einiger Zeit auf meine Initative hin ein Infoblatt mit den wichtigsten Fakten zu Jod und Brustkrebs veröffentlicht. Ich habe es unten für Sie verlinkt. Bitte teilen Sie diese Informationen, besonders mit Ärzten.


Quellen:
https://www.biokrebs.de/images/download/Kurzinfos/Jod_und_Brustkrebs.pdf

https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Brustkrebs/brustkrebs_node.html

Aceves C, Anguiano B, Delgado G. Is iodine a gatekeeper of the integrity of the mammary gland? J Mammary Gland Biol Neoplasia. 2005 Apr;10(2):189-96. doi: 10.1007/s10911-005-5401-5. PMID: 16025225.

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Jod-gegen-Brustkrebs-274063.html

https://jodmangel.de/2006/schutzt-jod-vor-brustkrebs/


Über die Autorin:


"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.

Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.