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Phänomen Red Bull
Habe ich zumindest anfangs gründlich unterschätzt. Irgend so ein übel-schmeckendes Party-Getränk… Bin natürlich aufgewacht durch die weltweite Präsenz im Abenteuer-Sport, von Flugzeugrennen über Mountainbike- bis Wüstenmarathon… Überall tritt Red Bull als Sponsor auf.
Und jetzt hat Mateschitz seinem Sohn einen zwei-stelligen Milliarden-Betrag vererbt … Erklärt sich aus 11,5 Milliarden Dosen, verkauft allein im Jahr 2022.
Weshalb der Erfolg? Gründet auf dem schlichten Wörtchen „Energy“. Der Mensch, jeder von uns ahnt intuitiv oder weiß als Leser dieser News, dass sich das ganze Leben (buchstäblich) um den Begriff Energie dreht.
Auf gescheit die Mitochondrien. Noch präziser ATP. Ohne Energie geht einfach gar nichts.
Nun kommt etwas für die heutige Zeit Ungewöhnliches: Red Bull verspricht nicht nur Energie, sondern
HÄLT AUCH
sein Versprechen. Weiß jeder, der schon einmal eine Dose gekippt hat. Und wie hat der Mateschitz das geschafft? Drei Gründe:
- Zucker. 9 g pro 100 ml. Übliche Dosis süßer Getränke. Wirkt, wie Sie wissen, sofort. Kurzer, knapper Energiestoß. Leider nur sehr kurz.
- Koffein. 80 mg pro Dose. Entspricht einer sehr, sehr kräftigen frisch gebrauten Tasse Kaffee. Die zieht rein. Auch bei mir. Plötzliches Luftholen, rascher Puls, Antrieb …
- Taurin. Jetzt geht´s ans Eingemachte: 1 g pro Dose. Bei fünf Dosen (üblich!) also 5 g einer Aminosäure. Und die zaubert geradezu Energie aus dem Nichts… in den Mitochondrien.
Taurin hielt ich anfangs für eine sehr glückliche Idee, wissend, dass diese Aminosäure die typisch nervösen Erscheinungen (Herzklopfen) nach Koffeingenuss verhindert. Heißt übersetzt: Sie können auch mehrere Dosen Red Bull hintereinander konsumieren… Bei starkem Kaffee klappt das eher nicht. Jetzt aber: Taurin schafft Energie. Als drittes Standbein von Red Bull. Wie das klappt?
Wissenschaftler aus Dänemark haben eine Erklärung gefunden. Taurin kommt in besonders hoher Konzentration in den Mitochondrien vor. Das sind die Untereinheiten der Zellen, in denen Energie entsteht. Jede Zelle hat Tausende davon. In den Mitochondrien läuft der so genannte Citratzyklus ab. Der zentrale Stoffwechselvorgang zur Energieherstellung. Der Citratzyklus enthält sieben Umbauschritte, bei fast jedem bilden sich Energiemoleküle. Jeder Umbauschritt wird von einem anderen Enzym vorgenommen. Je schneller und häufiger alle sieben Umbauschritte stattfinden, umso mehr Energie. Logisch. Jetzt kommt’s:
Taurin sorgt für ein ideales Milieu, in dem die Enzyme optimal arbeiten.
Milieu? Mir neu. Was soll das nun schon wieder sein. Das können Sie sich wie folgt vorstellen: Jede Zelle, jedes Mitochondrium ist mit einer wässrigen Lösung gefüllt. In der Lösung befinden sich eine Menge unterschiedlicher Stoffe. Je nachdem, welche Stoffe dort zusammenkommen, hat die Lösung einen anderen pH-Wert. Die Enzyme des Citratzyklus arbeiten bei einem bestimmten pH-Wert besonders effektiv. Taurin sorgt dafür, dass sich dieser einstellt. Das ist mit idealem Milieu gemeint.
Im passenden Milieu arbeiten die Enzyme daraufhin effektiver. Das fühlen Sie. Sie stecken voller Energie. (J Biomed Sci. 2010 Aug 24;17 Suppl 1 (Suppl 1):S23.
Red Bull. Hält, was es verspricht. Selten.
PS: Jetzt wissen Sie, weshalb meine kluge Frau sehr darauf achtet, dass mein Taurin-Spiegel gemessen wirklich weit über der Obergrenze liegt. Weshalb? Hat einen ganz seltsamen, abseitigen Grund: Die freut sich, wenn ich mich freu´ über das Leben.
Diesen Newsbeitrag finden Sie auch auf www.drstrunz.de.