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Pflegen Sie Ihren Hippocampus! Teil 2: Nährstoffe
Ihr Hippocampus lässt jeden Tagen Tausende neuer Hirnzellen wachsen. Der Entstehungsort liegt am Eingangsbereich des Hippocampus, genau dort, wo Alzheimer beginnt. Damit ständig neue Zellen wachsen können, benötigen die Baustoffe in Form einer gehirngerechten Ernährung.
Diese Stoffe sind essenziell und sollten in optimalen Mengen zugeführt werden. Ob eine optimale und eben keine zu geringe Zufuhr vorliegt, lässt sich durch eine Blutanalyse überprüfen. Nach meiner Erfahrung überschätzen die meisten Ihre Nährstoffzufuhr und sind überrascht, dass die Blutmessung z. B. nur knappe Spiegel an Vitamin D aufweist, obwohl es täglich zugeführt wird. Der Bedarf ist individuell unterschiedlich und daher kann nicht genug auf die viel zitierte Strunz-Empfehlung: Messen – Machen – Messen verwiesen werden.
Was also benötigt der Hippocampus in großen Mengen?
- Vitamin D3 - wichtiger anti-entzündlicher Stoff für den Hippocampus
- Selen – schützt vor oxidativem Stress
- Zink – steuert die Kommunikation im Hippocampus
- Vitamine B12, B6 und Folat - wichtig zum Abbau von hippocampusschädlichem Homocystein
- Die essenzielle Fettsäure DHA – Docosahexaensäure, aus Fischöl und Meeresalgen
- Alpha-Liponsäure - entgiftet von toxischen Metallen und reduziert die Insulinresistenz
- Jod - nicht nur in der Schilddrüse wichtig, wichtiges Antioxidans im Gehirn
- Cholin- wichtiger Bestandteil der Zellmembranen und Methylgruppen-Donator
- Lithium
Und
Lithium ist ein Metall, das seit 70 Jahren bereits erfolgreich im Bereich der Therapie von psychiatrischen Erkrankungen, wie bipolaren Störungen, eingesetzt wird. Eine medikamentöse Lithium-Therapie gehört unbedingt in die Hände eines Arztes, da es bei unsachgemäßer Behandlung/Eigentherapie zu Lithium-Vergiftungen kommen kann. Das gilt nicht für eine niedrige Lithium Zufuhr, z. B. in Form von Heilwässern oder durch lithiumreiche Kost, wie Fisch, Butter, und Eiern.
Studien konnten zeigen, dass auch Johanniskraut und Ginkgo biloba-Extrakt die Bildung neuer Zellen im Hippocampus fördern können.
Sowohl Bredesen als auch Nehls empfehlen zudem eine ketogene Kost für die Prävention und Therapie von Alzheimer. Einerseits dienen Ketone dem Gehirn als Energiequelle (sonst ist nur Glukose im Gehirn zur Energiegewinnung geeignet) und zum anderen – das fand ich besonders interessant – signalisieren Ketone dem Hippocampus, dass sich ihr Besitzer im Hungerzustand befindet und sich daher kurzfristig auf Nahrungssuche begeben muss.
Das war vor nicht allzu langer Zeit für uns Menschen noch eine spannende Aufgabe, die immer auch mit neuen Erfahrungen verbunden war, denn Nahrung war nicht ständig in gleichen Mengen und überall verfügbar. Nahrungssuche war mit geistiger und nicht zuletzt auch muskulärer Herausforderung (Laufen!) verbunden.
Heutzutage wissen wir im Supermarkt um die Ecke blind, wo sich welche Dose in welchem Regal befindet oder wir verlassen vielleicht gar nicht mehr das Haus, sondern bestellen per Lieferservice. Für uns bequem, für den Hippocampus aber entsetzlich langweilig.
Quellen:
Bhuiyan NZ, Hasan MK, Mahmud Z, Hossain MS, Rahman A. Prevention of Alzheimer's disease through diet: An exploratory review. Metabol Open. 2023 Sep 21;20:100257. doi: 10.1016/j.metop.2023.100257. PMID: 37781687; PMCID: PMC10539673.
Toricelli M, Evangelista SR, Buck HS, Viel TA. Microdose Lithium Treatment Reduced Inflammatory Factors and Neurodegeneration in Organotypic Hippocampal Culture of Old SAMP-8 Mice. Cell Mol Neurobiol. 2021 Oct;41(7):1509-1520. doi: 10.1007/s10571-020-00916-0. Epub 2020 Jul 8. PMID: 32642922.
Alrefaie Z, Bashraheel J, Hammad HA, Ali SS, Alahmadi A. Hippocampal mitochondrial Ca++ in experimentally induced Alzheimer's disease, link to calpains and impact of vitamin D3 supplementation. Saudi Pharm J. 2023 Dec;31(12):101834. doi: 10.1016/j.jsps.2023.101834. Epub 2023 Oct 20. PMID: 38033745; PMCID: PMC10682656.
Nehls, Michael: Lebensweise und Alzheimer, Erfahrungsheilkunde 2017; 66:80-87
www.michael-nehls.de
Über die Autorin:
"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.
Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.