Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Objektive Medizin
sollte eine Selbstverständlichkeit sein: Erst Wissen, dann handeln. Ist aber keine Selbstverständlichkeit. Auch nicht, wenn es um Gesundheit und Leben geht.
Da wird geraten. Professionell geraten.
Glauben Sie nicht? Na, dann lassen Sie mich doch einen Direktor eines Max Planck Institutes, Prof. Florian Holsboer zitieren. Soeben in Focus 16/2015, S. 28, wie er innerlich aufgeregt, nach außen höflich wahrscheinlich zum 100ten Mal appelliert:
„…es wäre schon sehr hilfreich, endlich die Labordiagnostik in die Psychiatrie einzuführen, die Dinge für uns objektiviert und die uns frühzeitig Hinweise geben kann…“
Thema war der Co-Pilot. Sie wissen schon. 150 Tote. Frage war: Hätte man rechtzeitig… Sie wissen schon. Immer das gleiche Spiel.
In der Psychiatrie ist die Diskrepanz zwischen Wissen und Raten wohl besonders groß. Aber der gleiche Appell von Holsboer gilt auch der inneren Medizin, der Krebsmedizin, der Orthopädie, setzen Sie ein, was Sie wollen. Weshalb ich das so allgemein behaupten kann? Weshalb Holsboer recht hat?
Weil der entscheidende Begriff im menschlichen Leben das Immunsystem ist. Und weil das Immunsystem - wie so vieles andere – auf essentiellen Stoffen beruht. Und weil diese essentiellen Stoffe eben nicht routinemäßig bei jedem Patienten, bei jeder Krankheit, bei jedem Leid, bei jeder Frage gemessen werden.
Technisch selbstverständlich möglich. Das würde, so Holsboer, „die Dinge für uns objektivieren“. Wir bräuchten nicht mehr zu raten, ob der Patient nach Operation überhaupt eine Chance hat. Ob die Heilung einer Wunde überhaupt möglich ist. Ob Chemotherapie umbringt oder hilft. Ob der Co-Pilot „entgleist“ war oder nicht. Kann man selbstverständlich messen, wie ein Direktor eines Max Planck Institutes ausdrücklich betont.
Da sind wir schon zwei in Deutschland. Immerhin.
PS: Langsam werde ich zornig. Plane ein Buch „Wunderheilungen Teil II“. Diesmal aber nicht so höflich wie Teil I, sondern… deutlich. Massiv. Wunderheilungen am laufenden Band…
Hat übrigens jeder Arzt in seinem Gelöbnis versprochen: „…die Gesundheit wieder herzustellen…“.