Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Neun Minuten schneller?
Gibt´s nicht. Kommt nicht vor. Ich kenne die Grenzen auch meiner Medizin. Kann aber leider – oder zum Glück? – an Tatsachen nicht vorbei. Die Tatsachen:
Besucht mich vor zwei Monaten ein schlanker Mann. Circa 30 Jahre. Auch Läufer. Die letzten zwei Marathons zuerst in 2:50, dann 2:49:15h.
Eine fantastische Zeit. Außerdem eine sehr höfliche, rücksichtsvolle Zeit: 2:49:15h.
Rücksichtsvoll? Der junge Mann hat eben Anstand. Der wusste, dass meine Bestzeit bei 2:49:08h steht. Er reiht sich sieben Sekunden hinter mir ein. Tut einem älteren Herrn wie mir gut.
Der hatte also verstanden, dass seine körperliche Grenze, seine Marathon-Grenze so etwa bei 2:50 liegt. Und wollte das ändern. Deswegen kam er zu mir.
Wie Sie sich vorstellen können, sehr gute Blutwerte. Viel Magnesium, viel Vitamin D, ein voller Eisenspeicher, allerdings mäßig Hämoglobin.
Hämoglobin? Sie kennen sich aus: Der rote Blutfarbstoff. Transportiert den Sauerstoff im Körper. Je mehr Sie davon haben, desto schneller sind Sie. Beim Mann angeblich normal 14 bis 18. Am besten also 17. Nur: Leichtathleten haben (anlässich der Weltmeisterschaft) 19,3. Aus gutem Grund.
Hintergrund für das knappe Hämoglobin, das schließlich auch Ihr Gehirn mit Sauerstoff versorgt, neben mäßigem Eiweiß (hier 7,02g%) häufig ein knappes Testosteron. Testostern ist ein sensibles Hormon. Das reagiert auf Ihre Gedanken, die quälenden, reagiert auf Stressbelastung. Leider.
Aber all das ist Vergangenheit. Jetzt ist jetzt. Und so lese ich zwei Monate nach dem Praxisbesuch, dass der junge Mann
am vergangenen Sonntag den Marathon
in 2:40:51h gerannt ist.
Also neun Minuten schneller.
Das gibt es nicht in diesem Geschwindigkeitsbereich. Das gibt es vielleicht bei über vier Stunden-Läufern. Aber nicht bei dermaßen guten Amateuren.
Hatte ich bisher geglaubt. Wieder einmal müssen wir uns den Tatsachen stellen. Wer heilt, hat Recht. Und die Tatsachen waren hier ausschließlich
die Aminosäuren
das AMINOGRAMM
Das nämlich war traurig. Spricht die gleiche Sprache wie das knappe Testosteron: Stress. Überlastung. Übertraining. Überforderung. Will sagen: Ihr üblicher Alltag. Nichts Besonderes. Nur hat der junge Mann mich einmal ernst genommen. Der hat nicht mit mir debattiert, ob er nur die eine oder andere Aminosäure wirklich einnehmen muss, ob er wirklich gleich zwei oder fünf Gramm Amino 8 zu sich nehmen sollte, ob das nicht vielleicht eine Überdosis sei, sondern der hat VERSTANDEN. Hat sich aufgefüllt. Hat das Aminogramm perfektioniert. Resultat?
Neun Minuten schneller.
Noch einmal: unmöglich. Jeder Marathonläufer weiß hier Bescheid. Jeder Marathontrainer sowieso.
Was lernen wir? Sie unterschätzen das Aminogramm, Sie unterschätzen Aminosäuren, Sie unterschätzen die Molekularmedizin immer noch… ganz fürchterlich! Denn ob es jemanden „besser geht“ oder nicht, ist ja häufig eine subjektive Bewertung. Dagegen ist eine gestoppte Marathonzeit objektiv. Gültig. Wie in Fels gemauert.
FAZIT: Wer sich nicht um seine Aminosäuren kümmert, hat vom Leben noch keine Ahnung. Dazu passt so glücklich der Nobelpreis 2018. Sehen Sie den Zusammenhang?