Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Neuer Star am Mikrobiom-Himmel
Untersuchungen zum Darm-Mikrobiom nehmen rasant zu. Der Zusammenhang zwischen der Besiedelung des Darms mit falschen Bakterien oder dem Fehlen bestimmter Arten und chronischen Erkrankungen wird immer klarer. Falsche Bakterien können die Tendenz zu Übergewicht verstärken, zur Entstehung von Allergien und anderen Autoimmunerkrankungen beitragen und sogar das Alzheimer- und Demenzrisiko erhöhen.
Bitte nie vergessen: Das Mikrobiom wird in erster Linie geschaffen und gesteuert durch die Art der Ernährung. Ob Pommes da wirklich hilfreich sind?
Erst 2004 wurde das Bakterium Akkermansia muciniphila entdeckt. Ein bis vier Prozent der Darmbakterien eines gesunden Menschen zählen zu dieser Art. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen fehlt es häufig komplett.
Benannt wurde das Bakterium nach seiner Energiequelle. Muciniphila bedeutet schleimliebend. Es nimmt den Schleim, mit dem die Darmwand ausgekleidet ist, in sich auf und reguliert damit die Dicke der Schleimschicht. Als Gegenleistung produziert Akkermansia muciniphila kurzkettige Fettsäuren. Die werden wiederum von den Zellen aufgenommen, die den neuen Schleim produzieren. Das Prinzip heißt in der Wissenschaft Kreuzfütterung. Die Bakterien „fressen“, was die Darmzellen herstellen, und die Darmzellen „fressen“, was die Bakterien produzieren. Die Schleimschicht erhält dadurch die richtige Dicke und wird ständig regeneriert.
Die Schleimschicht im Darm trägt dazu bei, dass keine schädlichen Stoffe aus dem Darm in den Körper gelangen. (Gegenteil: leaky gut).
Sie können sich Ihren Darm vereinfacht wie einen Kaffeefilter vorstellen. Die wertvollen Dinge (Aroma, Coffein) gelangt von der einen Seite auf die andere, die schlechten Stoffe (das Kaffeepulver) werden zurückgehalten. Die guten Dinge sind Nährstoffe, die schlechten sind unverdaute Nahrungspartikel, fäkale Stoffe, Giftstoffe, Allergene.
Hier liegt der Zusammenhang zwischen dem erst 2004 entdecktem Bakterium und vielen chronischen Erkrankungen.
Fehlt das Bakterium Akkermansia muciniphila oder ist es in seiner Anzahl reduziert, ist die innere Schleimschicht des Darms angegriffen.
Stoffe, die eigentlich im Darm bleiben sollten, dringen in den Körper ein. Das Immunsystem reagiert. Es ist ständig mit der Beseitigung dieser Stoffe beschäftigt. Das führt auf Dauer zu chronischen Entzündungsreaktionen, die sich zu den unterschiedlichsten Erkrankungen, von Depressionen bis hin zu Krebs oder Demenz, entwickeln können. Alles ganz neue Erkenntnisse.
Wie Sie sich Akkermansia muciniphila in Ihrem Darm heranzüchten? Ganz einfach, indem Sie Nahrungsmittel essen, die Präbiotika enthalten. Das sind pflanzliche Bestandteile, die nur von den Darmbakterien verwendet werden können. Außerdem enthalten pflanzliche Nahrungsmittel Polyphenole, das sind die Stoffe, die Gemüse und Obst ihre Farben geben. Lieblingsspeise gesunder Darmbakterien.
Folgende Nahrungsmittel erhöhen die Konzentration von Akkermansia muciniphila im Darm besonders gut:
- Blau-, Brom- und Himbeeren
- Trauben und Äpfel
- Walnüsse und Pekannüsse