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Nachtschreck-Attacken
Nennt sich lateinisch Pavor nocturnus. Wenn man in der Nacht angstvoll hochschreckt. Und das nicht nur einmal.
Beim Erwachsenen leicht erklärlich. Wenn ich nachts hoch schreckte, stand garantiert mein Töchterlein an meinem Bett. Leuchtete mit der Taschenlampe mir direkt ins Gesicht. Und konstatierte mit ernster Stimme :“Papa, du schnarchst!“ Sprachs und verschwand in langem Hemdchen.
Bei Kindern ist das etwas anders. Macht man sich als Eltern doch Gedanken. Hat man etwas falsch gemacht? Anzeichen einer Krankheit? Ist mein Kind psychisch gestört? Um so fröhlicher hört man zu, wenn ich Ihnen hier die erste Studie referieren darf, die für diesen Pavor nocturnus Ihrer Kinder...Heilung aufzeigt. Wegzaubert. Mit Tryptophan. Was denn sonst. Tryptophan. Eine Aminosäure. Ein Naturstoff. Tryptophan wird im Gehirn zu Serotonin, wie Sie wissen, und beschert ruhiges Glück. In Wahrheit Abstand. Souveränität. Das Gegenteil von Angstattacken. Tryptophan wurde hier verabreicht in der speziellen Form Hydroxytryptophan (5-HTP). Kennen manche von Ihnen.
Untersucht wurden 45 Kinder zwischen drei und zehn Jahren. 31 wurden behandelt, die anderen dienten als Kontrolle. Behandelt heißt: Nur drei Wochen bekamen die 31 Kinder abends 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht 5-HTP. Gibt es in jeder Apotheke. Mehr nicht. Wirklich nur drei Wochen.
Nach sechs Monaten waren 26 der 31 Kinder (84 %) geheilt. In der Vergleichsgruppe hatten 10 von 14 Kindern (71 %) unverändert ihre Nachtschreck-Attacken. Serotonin ändert Ihr Erregungsniveau. Das würde Magnesium vielleicht auch tun. Die Studie freilich gibt es noch nicht.
Weshalb ich Ihnen von diesen Kindern erzähle? Zum Einen, weil der eine oder andere von Ihnen vielleicht auch Kinder hat: zu ängstlich, zu schreckhaft, zu schnell aufgeregt. Dann wüssten Sie jetzt eine Lösung. Und zum Anderen, weil das gleiche Prinzip ja wohl auch für Sie zutrifft. Für Sie als Erwachsener.
Ich hab’s ausprobiert: Stimmt.
Quelle: Eur J Pediatr, Juli 2004;163(7):402-7