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Mythos Triathlon
Der Zug ist bereits gestartet, rollt soeben an. Noch können Sie aufspringen. Mein Rat: Tun Sie's! Machen Sie mit - ab heute! Sie kennen mich - bei der
weltweit schnellwachsensten Sportart
nämlich Triathlon. Ein Sport, eben noch nicht vom großen Geld verdorben. Im Gegenteil. Ein Mythos. Da äußert sich einer der ganz großen, übrigens ein ungewöhnlich höflicher und liebenswürdiger Hawaii-Sieger, Norman Stadler:
"Sie können irgendwo auf dieser Welt einen Ironman organisieren, zwei Stunden später ist der ausgebucht. So etwas gibt es in keiner anderen Sportart".
Stadler irrt: Das Beispiel New York Ironman beweist, dass der Wettkampf bereits in 11 Minuten ausgebucht sein kann. Gebucht von 2.500 Teilnehmern. Menschen, die mit Lust, Angst, Leidenschaft und Bangen starten im Hudson River und ins Ziel taumeln in Manhattan. Für 895 Dollar Anmeldegebühr.
Aber täuschen Sie sich nicht. Triathlon ist nicht Marathon. Triathlon ist nicht nebenbei. Triathlon wird Lebensstil, unausweichlich. Originalton Norman Stadler:
"Triathlon ist kein günstiger Sport. Eine Ausrüstung kostet schnell 10.000 Euro. Hinzu kommt, dass fast der Jahresurlaub für Trainingscamps und Wettkämpfe draufgeht. Die Familie muss da schon mitspielen. Nicht umsonst hat ein US-Magazin mal die Zeile auf dem Titel gehabt: "Wie trainiere ich für einen Triathlon, ohne geschieden zu werden"?
Ach was. Umdrehen. Familie mitnehmen. Wenn Sie wüssten, wie das längst praktiziert wird: Bub, 5 Jahre spielt Fußball. Mutter trainiert am Spielfeldrand auf dem aufgebockten Fahrrad. Na und? Fernsehen grundsätzlich auf dem Heimtrainer. Laufen selbstverständlich mit dem Baby-Jogger, einem Dreirad für's Kleinkind. Der wird laufend geschoben. Und schwimmen? Endlich kümmert sich Papa einmal. Nimmt die Kinder mit ins Bad.
Triathlon kennt drei Stufen: Die ersten Miniwettkämpfe machen einfach nur Spaß. Die olympische Distanz (Dauer 2,5 Stunden) tut einfach nur weh. Der Mythos beginnt beim Ironman. Sie wissen schon, den ich den verlängerten Badeurlaub nenne: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen. Falls das dann noch geht. Und wissen Sie was?
Es geht noch. Im Gegenteil: Man fühlt, erlebt, genießt Welten, von denen man vorher nichts wusste. Man durchbricht Mauern, deren Existenz man bis dahin nicht kannte. Nennt man Transzendenz.
Ironman ist gelebter Mythos.