Der Begriff Stammzellen ist Ihnen aus der Krebstherapie vertraut. Bei jedem an Krebs erkrankten Patienten finden wir im Blut spezifische Stammzellen, die die Heilung so schwer machen. Die für Rezidive verantwortlich sind. Die Prof. Wiestler, ehemals Chef des Deutschen Krebsforschungs-Zentrums in Heidelberg an der üblichen Krebstherapie verzweifeln ließ: Denn die Stammzellen sind resistent gegen Chemotherapie, gegen Bestrahlung. Die erwischen wir einfach nicht.

Stammzellen gibt es auch im Muskel. Gewusst? Nennt man Satellitenzellen. Die ruhen an der Wand jeder Muskelfaser.


Ruhende Satellitenzellen lassen sich aber aktivieren. Durch Krafttraining. Durch Mikroverletzungen (Muskelkater). So werden Satellitenzellen stimuliert, sich zu vermehren, auszureifen, mit der Muskelfaser zu verschmelzen und so neues Muskelprotein aufzubauen.

Der Muskel wird also stärker. Durch Krafttraining. Ja selbstverständlich. Aber jetzt kommt's: In Abhängigkeit von Satellitenzellen.


Und da gibt es gewaltige Unterschiede in der Anzahl. Jüngere Leute haben mehr von diesen Muskelstammzellen, ältere weniger. Je nach Trainingszustand variiert die Anzahl. Zusammengefasst: Je mehr Sie trainieren, desto mehr Satellitenzellen, desto lohnender: Der Muskelzuwachs wird immer leichter erreicht. Noch etwas: Der Kraftzuwachs ist praktisch ausschließlich Verdickung des Muskels, der Muskelfaser. Passiert nicht durch Vermehrung von Muskelfasern. Der Satz gilt nicht mehr: Diese Satellitenzellen stimulieren - ganz neu - auch die Neubildung von Muskelfasern.

Der Mensch liebt Bilder. Stellen Sie sich doch in Zukunft bildlich vor, wie in jeder ihrer einzelnen Muskelfasern so kleine, runde, weiße Kügelchen sitzen. Smileys. Die auf ein bisschen Aktivität warten, ja lauern. Um sich sofort zu vermehren, mit den Muskelfasern zu verschmelzen und diese größer werden und mehr werden lassen.

Meine Freunde, die Muskelstammzellen. Smileys. Die kleinen weißen Kügelchen. Lustige Burschen, die freilich meistens traurig vor sich hindämmern. Wenn Sie vor dem Fernseher sitzen. Auf, auf! Geben Sie diesen Bürschlein doch eine Chance. Deren Lebenszweck: Sie, Ihre Muskulatur stärker zu machen.

Und damit Ihren Körper gesünder. Sagt Ihnen Prof. Uhlenbruck (News vom 10.01.2014).