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mTOR und ein langes Leben
mTOR ist ein wichtiges Enzym. Nur dank mTOR können sich neue Zellen bilden, wie beispielsweise für das Muskel- oder Knochengewebe. Dank mTOR erneuert sich die Haut und Nervenzellen. mTOR ist auch wichtig für das Immunsystem.
Gleichzeitig heißt es, die Aktivität von mTOR ist schädlich. Ist das Protein hingegen herunterreguliert, verlängert sich das Leben. Wie passt das zusammen?
Zyklische mTOR-Aktivität ist gesund.
Konstant erhöhte mTOR-Aktivität fördert die Entstehung vieler chronischer Erkrankungen.
Wie bei so vielen Abläufen im Körper kommt es auf das An- und Ausschalten von Prozessen an. Zellen müssen sich neu bilden, alte Zellen müssen aber auch sterben und abtransportiert werden. Damit das alles passiert, müssen bestimmte Enzyme zu bestimmten Zeiten aktiv und zu anderen Zeiten inaktiv sein. mTOR ist eines davon.
mTOR wird durch den Verzehr von Proteinen aktiviert – aber nur für kurze Zeit.
Nach einer proteinreichen Ernährung steigt die Aktivität von mTOR. Das ist einer der Gründe, warum der Proteinshake vor dem Training so effektiv wirkt. Proteine schalten mTOR an, das Training stimuliert das Muskelwachstum, es können sich neue Muskelzellen bilden.
Intervallfasten stellt mTOR wieder aus.
Besonders effektiv ausgeschaltet wird die Aktivität von mTOR durch Intervallfasten. Da werden weder Proteine noch Kohlenhydrate aufgenommen, mTOR bleibt ausgeschaltet. In dieser Zeit werden weniger neue Zellen gebildet und mehr Zellschrott beseitigt. Das ist sehr wichtig für ein langes und gesundes Leben.
Dauerhaft hohes Insulin führt zur konstanten mTOR-Aktivität und ist schädlich.
Insulin stellt ebenfalls mTOR an. Wird mTOR durch Insulin aktiviert, bleibt es länger aktiv als wenn es durch Proteine aktiviert wird.
Besonders problematisch sind die dauerhaft erhöhten Insulinspiegel, wie sie bei den meisten Menschen vorherrschen. Wenn den ganzen Tag lang Kohlenhydrate gemampft werden, zum Frühstück, zur Frühstückspause, zum Mittagessen, zum Kaffeetrinken am Nachmittag, am Abend und auch noch nach dem Abendessen mit Knabberzeug und Alkohol. Die Kohlenhydrate lassen den Blutzucker in die Höhe schnellen. Insulin kämpft dagegen an. Das wirkt sich auf mTOR aus. Es ist daueraktiviert. Der Organismus bekommt keine Pause mehr, um aufräumen zu können. Ist mTOR daueraktiviert verliert es außerdem seine positive Wirkung auf die Erneuerungen der Zellen.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"