Viele Menschen, Optiker und Augenärzte halten den Grauen Star im Alter für normal. Kein Wunder, sind doch über 90 Prozent der Menschen zwischen 65 und 75 Jahren betroffen, die Hälfte davon mit Sehstörungen. Die körperlichen Veränderungen treten aber meist schon früher auf, denn auch 50 % der Bevölkerung zwischen 52 und 64 Jahren haben einen Grauen Star, ohne Sehstörungen zu bemerken. In Deutschland werden jährlich zwischen 600.000 und 800.000 Kataraktoperationen durchgeführt. Wenn etwas so häufig vorkommt, muss es doch normal sein - oder?

Ein Grauer Star ist nur dann normal, wenn wir auch unsere kohlenhydratreiche Ernährung als normal definieren.

Eine ketogene Ernährung hingegen, bei der der Blutzuckerspiegel nicht schwankt und immer im unteren Normalbereich bleibt, reduziert das Auftreten eines Grauen Stars deutlich.

Und zwar über mindestens sieben verschiedene Mechanismen:


  • Ein erhöhter Blutzuckerspiegel lässt die Augenlinse durch Einlagerung von überschüssigem Wasser anschwellen, was zu verschwommenem Sehen und schließlich zum Grauen Star führen kann. Bleibt der Blutzuckerspiegel niedrig, geschieht dies nicht.

  • Ein hoher Blutzuckerspiegel im Kammerwasser (der Flüssigkeit zwischen Linse und Hornhaut) kann zu einer erhöhten Glukosekonzentration in der Linse selbst führen. Enzyme in der Linse wandeln dann die überschüssige Glukose in Sorbit um, das sich ansammeln und die Linse trüben kann. Bei niedrigem Blutzuckerspiegel findet diese enzymatische Reaktion nicht statt.

  • Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel führt zur Bildung so genannter fortgeschrittener Glykierungsendprodukte (AGEs) in der Linse. Die AGEs schädigen die Linsenproteine und tragen so zur Linsentrübung bei. Bleibt der Blutzuckerspiegel dagegen konstant niedrig, werden keine AGEs gebildet.

  • Erhöhter Blutzucker verstärkt den oxidativen Stress im Auge, der wiederum die Linsenproteine schädigt und sie anfälliger für Verklumpungen und Trübungen macht, was zum Grauen Star führen kann. Ist der Blutzuckerspiegel niedrig, ist auch der oxidative Stress im Auge niedrig, und es treten keine Folgeprobleme auf.

  • Hohe Blutzuckerwerte gehen meist mit chronischen Entzündungsreaktionen einher, auch im Auge. Sie können die Mikroumgebung der Linse verändern, was wiederum zu Proteinveränderungen beiträgt, die zur Entstehung des Grauen Stars führen. Bei niedrigen Blutzuckerwerten kommt es dagegen seltener zu chronischen Entzündungsreaktionen und den daraus resultierenden Proteinschäden im Auge.

  • Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte können die winzigen Blutgefäße, die die Linse mit Nährstoffen versorgen, schädigen und so ihre Gesundheit und Klarheit beeinträchtigen. Bei niedrigem Blutzucker geschieht dies nicht.

Quelle: Harahap J, Rania R. Cataracts Risk Factors and Comparison of Blood Glucose Levels in Diabetic and Non-Diabetic Patients towards the Occurrence of Cataracts. Open Access Maced J Med Sci. 2019;7(20):3359-3362. Published 2019 Oct 14. doi:10.3889/oamjms.2019.422


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"