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Meditation wirkt messbar
Seit Jahrtausenden ist bekannt, dass sich Meditation positiv auf das emotionale Wohlbefinden auswirkt. Welche Veränderungen Meditation im Gehirn hervorruft, die wiederum für das gesteigerte Wohlbefinden verantwortlich sind, wird erforscht. Man weiß einiges, aber noch nicht alles.
Eine ganz besondere Studie dazu wurde in New York durchgeführt und im Februar 2025 veröffentlicht: Sie untersuchte gezielt Veränderungen in zwei für das emotionale Empfinden wichtigen Hirnregionen, der Amygdala und dem Hippocampus. Diese beiden Hirnregionen liegen sehr zentral und weit von der Schädeldecke entfernt.
Häufig wird der Einfluss von Meditation auf die Hirnfunktion mit Hilfe von EEG-Untersuchungen erforscht. Dazu werden den Probanden Elektroden auf die Kopfhaut geklebt, mit denen elektrische Schwankungen im Gehirn gemessen werden können. Da die Elektroden nur an der Außenseite des Schädels angebracht werden, können die elektrischen Schwankungen tiefer liegender Hirnstrukturen wie der Amygdala und des Hippocampus nicht genau erfasst werden.
Die New Yorker Wissenschaftler nutzten eine ganz spezielle Probandengruppe: Epilepsie-Patienten, denen ein Neurostimulationssystem ins Gehirn implantiert wurde. Die tief ins Gehirn eingepflanzten Geräte registrieren ständig elektrische Schwankungen und können problemlos ausgelesen werden. Da es sich um einen nicht alltäglichen Eingriff handelt, ist die Gruppe der Studienteilnehmer mit nur 8 Personen sehr klein. Trotzdem sind die Daten wissenschaftlich hochinteressant.
Diese 8 Probanden erlernten die Loving-Kindness-Meditation (LKM), bei der man sich auf das eigene Wohl und das Wohl anderer konzentriert. Die Ergebnisse zeigten, dass LKM spezifische Veränderungen in der neuronalen Aktivität verursachte, insbesondere in den periodischen Merkmalen der Hirnaktivität. In beiden Regionen wurde eine Zunahme der Gammawellen (30-55 Hz) beobachtet. Aus anderen Studien ist bekannt, dass ein Anstieg der Gammawellen zu einer verbesserten Emotionsregulation führt, Ängste reduziert und das allgemeine Wohlbefinden steigert. Diese Veränderungen traten bereits bei Meditationsanfängern auf, was die unmittelbare Wirksamkeit der Praxis unterstreicht.
Die Studie zeigt, dass selbst kurze Meditationspraktiken messbare Veränderungen in tiefen Hirnstrukturen hervorrufen können. Meditieren lohnt sich! Einfach sofort anfangen: Den Timer des Smartphones auf 5 Minuten stellen, tief ein- und ausatmen und sich auf die körperlichen Empfindungen des Ein- und Ausatmens konzentrieren. Sobald Sie merken, dass Ihre Gedanken abschweifen, bringen Sie sie zurück zum Ein- und Ausatmen.
Quelle: Maher C, Tortolero L, Jun S, et al. Intracranial substrates of meditation-induced neuromodulation in the amygdala and hippocampus. Proc Natl Acad Sci U S A. 2025;122(6):e2409423122. doi:10.1073/pnas.2409423122
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"