Gast-News Nr. 75


Geduld ist eine manchmal unnötige Tugend. Erläutert am Beispiel Magnesium:

Mein Gesamt-Eiweiß lag im Januar bei 7.78 g/dl. Zufriedenstellend. Magnesium dagegen bei 0.83 mmol/l, also eher grenzwertig. Das können viele von Ihnen besser. Es geht also wieder los, das Magnesium wird aufgefüllt. Und das dauert. Magnesium, das "Salz der Ruhe" ist in meinen Augen das "Salz der Geduld". Es gehört nämlich viel Geduld dazu, es über 1.00 mmol/l zu schrauben.

Magnesium ist unglaublich vielfältig. Laut dem "Handbook of Minerals as Nutritional Supplements" gibt es zahlreiche organische Formen des Magnesiums. Die meisten von Ihnen sind vertraut mit dem Magnesiumcitrat.

Darunter befindet sich jedoch auch das Magnesiummalat. Welchem laut dem genannten Handbuch keine besonderen positiven Eigenschaften zugeschrieben werden. Weil die Studien nicht "blind" durchgeführt wurden, und die Effekte des Magnesiummalats nicht mit anderen Formen des Magnesiums verglichen wurden. Übliche Versäumnisse vieler Studien.

Folgerichtig wird daher auf Wikipedia vermerkt, dass keine lohnenden Effekte des Magnesiummalats nachgewiesen wurden. Die auf Wikipedia verlinkte Vorschau datiert das Erscheinungsdatum des Buchs auf das Jahr 2004. Wie schnell 15 Jahre vergehen können…

Damit man keine 15 Jahre benötigt, seinen Magnesiumspiegel über 1.00 mmol/l anzuheben, interessiert die Bioverfügbarkeit des Magnesiums. Also wie schnell und in welchem Umfang meine Magnesiumkapsel am Wirkort zur Verfügung steht.

Nach Uysal et al. (Timeline (Bioavailability) of Magnesium Compounds in Hours: Which Magnesium Compound Works Best?, in: Biological Trace Element Research, 2019) schlägt das Magnesiummalat das Mangesiumsulfat, Mangesiumoxid, Magnesiumtaurat und das bekannte Magnesiumcitrat.

Magnesiummalat ist hier auf dem Siegertreppchen in Sachen Bioverfügbarkeit, gemessen im Blut.

Erstaunlich: Wenn man Studien glaubt, hat jede Form des Magnesiums unterschiedliche Effekte. Eine Studie belegt beispielsweise anschaulich, dass insbesondere Magnesiumtaurat das Entscheidungsverhalten von Mäusen unter Angst positiv beeinflusst. Magnesiummalat dagegen helfe laut Dr. G.E. Abraham gegen Müdigkeit und Erschöpfung.

Arnold Schwarzenegger meinte, der Mensch schlafe sechs und nicht acht Stunden. Falls man anderer Ansicht ist, sagte er mit einem Schmunzeln, solle man gefälligst schneller schlafen.

Ich registriere merkbar gesünderen Schlaf, seitdem ich auch Magnesiumbisglycinat in Kombination mit L-Tryptophan supplementiere. Schlafe also weniger, und dafür tiefer.

Magnesiumbisglycinat ist an die Aminosäure Glycin gebunden, und konkurriert daher nicht mit anderen Mineralstoffen bei der Resorption im Körper. Sorgt zusammen mit dieser Aminosäure für festen Schlaf. Nun ja: Magnesium, das Salz der inneren Ruhe.

Das spart auch die 2 € für den morgendlichen Kaffee beim Bäcker.

Vielleicht ist der eine oder andere Wikipedia - Moderator unter Ihnen? Zumindest die Bioverfügbarkeitsstudie könnte im Artikel über Magnesiummalat zitiert werden.