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Lost generation und Endbeschleunigung
Mal ein Text zum Mittwoch. Ganz unwissenschaftlich. Kleine, banale Erzählung aus dem Alltag. Die mir wieder einmal gezeigt hat, dass der Mensch im Grunde gut ist. Jeder von uns. Oder jedenfalls die meisten. Mir auch gezeigt hat, dass wir uns mehr öffnen sollten.
Auch mal ungefragt ein paar liebe Worte verlieren sollten. Auch mal – einfach so – loben sollten. Das tut so unendlich gut! Der Mensch, jeder, auch Sie möchte einfach geliebt werden. Und wenn man ihm das einmal zeigt…
Entsteht die folgende kleine Story.
„Letzte Woche samstags habe ich mich mal endlich wieder zu einem 20 km Lauf rund ums Dorf aufgemacht. Plan war auch eine Greifsche Endbeschleunigung! (Übersetzt: der letzte km bis zum Erbrechen. Buchstäblich. Tut weh). Wenn schon, denn schon…
Anfang Februar ist man meistens nicht in Topverfassung, so dass ich, je näher ich dem Showdown gekommen bin, immer öfter den Schweinehund gehört hab. Die Sau hat sich immer wieder gemeldet und mir weisgemacht, dass es doch für heute reichen würde.
Kurz vor Beginn des Endspurts, natürlich vor einem Anstieg, komme ich an einem kleinen Dorfweiher vorbei, in dem der Eigentümer mal ein Paar Kois reingeworfen hat, die sich seitdem dort am ungeregelten Leben erfreuen. Von den bunten Farben hatte sich während einer Wanderung wohl ein Ehepaar mit ihrer Teenietochter (!) anlocken lassen und hatten dem Treiben im Teich zugeschaut.
Das Ehepaar hatte so mein Alter, also Lost Generation über 50 mit Bezug zur Natur, und waren definitiv figurmäßig keine Läufer, aber nach der Ausrüstung offensichtlich öfter zu Fuß unterwegs…
Als ich an ihnen vorbei lief und gerade mit meinem Schweinehund kämpfte, drehte sich der Mann zu mir um und fing einfach zu klatschen an! Einfach so! Warum auch immer, er kannte mich ja nicht… Es folgten noch ein paar nette Worte und natürlich war der Schweinehund daraufhin besiegt! Der Endspurt ein Kinderspiel, ganz im Sinne von Peter Greif!
Danke, lieber unbekannter Mann.“
Kann ich nur weiterempfehlen. Applaus bekommt von mir jeder Läufer, jeder Radfahrer, der an mir vorbeizieht oder mir entgegen kommt. Leistung sollten wir anerkennen.
PS: Peter Greif? DER Deutsche Marathon-Trainer. Sein Buch… eine Explosion von Emotion. Der Mann brannte richtig. Ein MUSS! Titel „Greif –for running life“.