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Lösungen und Opfer
Heute mal ein wenig sokratisch. Wir stellen zwei Behauptungen auf und versuchen, die möglichst kurz durch eine aktuelle mail zu belegen. Die Behauptungen übrigens stammen von meinem Lieblings-Ingenieur (www.der-autokritiker.de)
- Behauptung 1
„Sie gehen davon aus, dass Menschen an Lösungen interessiert sind. Ich nicht. Eine „Führungskraft“ meinte mal allen Ernstes: „Herr Ufo, Sie sind zu lösungsorientiert. Ein gutes Problem ernährt seinen Mann. „Never solve a good problem.“ Auf dieser Devise fußen Karrieren. Und erst das „Gesundheitswesen“. Pharmaindustrie, Ärzteschaft, Krankenhäuser, Versicherungen: Haben die ein Interesse an einer Gesundheitsvorsorge nach Dr. Strunz?“
- Behauptung 2
„Und Sie treffen auf unmündige, willfährige Opfer, den modernen Patienten. Dem ist immer noch sein Schweinsbraten, seine Torte usw. lieber als Bewegung. Und für die Nebenwirkungen gibt es ja die netten Doktoren, die sich kümmern. Für viele Ältere ist der Gang zum Arzt eine willkommene Abwechslung im tristen Alltag. Die wollen gar nicht gesund werden“.
Bevor Sie jetzt meinen eigenen, Ihnen bekannten Vorurteilen folgen und hier von „ein Intellektueller“ und „Ingenieur“ sprechen, seien Sie gewarnt. Menschen sind selten einseitig zu beschreiben. Der junge Mann hat bereits den Ötztal-Rad-Marathon hinter sich. Wohl das härteste Jedermann – Radrennen derzeit. Der junge Mann hat sogar schon einige Radrennen gewonnen (Amateur). Hat außerdem diverse Patente angemeldet. Der scheint also Körper und Geist voll im Griff zu haben. Deshalb nehme ich seine Texte ja auch so ernst.
Jetzt ein Versuch, zu zeigen, ob er recht hat. Dazu zitiere ich zwei mails.
- Zu Behauptung 1:
„Ich sitze jetzt im Intensiv-Kompaktkurs in Nürnberg und höre gerade den Teil Ernährung auf der Intensivstation“… schreibt eine Ärztin.
„Also der Intensivpatient braucht Kohlenhydrate. 50%!!! Und weil ja dann der Blutzuckerspiegel steigt, gibt es gleich einen Insulinperfusor dazu.
Weil der Zucker soll ja zwischen 140 und 180 bleiben. Aufpassen muss man aber, wenn der Patient nach der Mangelernährung ins „Refeeding“ kommt. Da steige ja der Blutzucker so schnell an und mit dem dadurch bedingten Insulin geht ja auch das ganze Phosphat in die Zellen und dann bestünde im Serum ein Mangel.
„Und dann geht es den Patienten richtig schlecht!“ O-Ton der vortragenden Kollegin. Hätte man ja bei KZ-Häftlingen gesehen ...
Da melde ich mich und frage, warum man dann nicht einfach weniger Kohlenhydrate gibt? Nicht gleich 50%? Aufgerissene Augen, verschreckter Blick: „Das geht nicht! Der Körper braucht Glucose!“ Ich versuche vorsichtig anzumerken, dass es ja Ketonkörper gibt und werde dann gleich unterbrochen. „Ketonkörper bringen nicht so viel Energie wie Glucose und überhaupt“ – jetzt kommt´s – „Das Gehirn mag keine Ketonkörper“.
Da fällt mir nix mehr ein“.
Mir auch nicht. Intensivmedizin 2019. Jeder von uns – auch ich – kann dort einmal landen. Und dann geht´s erst richtig los…. ich weiß sehr genau wovon ich spreche.
- Zu Behauptung 2:
„Wir haben uns so oft über Ernährung unterhalten und so haben mein Mann und ich Mitte Mai beschlossen, auf Kohlenhydrate zu verzichten. Und WOW, uns beiden geht es sehr, sehr gut! Mein Mann hat (Stand heute) bereits fast 15kg verloren! Wir haben beide ein tolles Körpergefühl, sind wieder fitter und strotzen nur vor Energie. Mein Bauchgefühl ist unfassbar gut und meine Haut strahlt förmlich!“
Fazit 1: Stimmt. Nix Interesse an einer Gesundheitsvorsorge ...
Fazit 2: Stimmt nicht mehr ganz. Mehr und mehr Kollegen verkünden wissenschaftliche Wahrheit. Also Physiologie, Biochemie, Physik. Und schwätzen nicht mehr im Sinne der mittelalterlichen Kräutlein-Medizin…. Resultat: Haben Sie soeben gelesen.
Eine doch so simple Erkenntnis: Lassen Sie probehalber einfach mal das „Gift“ weg. Gift nach Professor Lustig. Sprich: Die unheiligen Vier „Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln“. Und auch Ihre
Haut würde förmlich strahlen!
Na, wäre das ein Ziel?