Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Limerenz ist Flow
Limerenz ist eine neue Wortschöpfung des politischen Journalisten David Brooks. In seinem Buch "Das soziale Tier". Das von so Einsichten lebt wie der Verankerung des Menschen in einem Milieu. Welches dann tief in unser unbewusstes Denken und Fühlen greift und es fixiert.
Weshalb ein überzeugter SPD Wähler niemals einen fassungslosen - "das ist doch völlig normal" - CSU Wähler überzeugen wird.
Brooks hat offensichtlich viel gelesen. Vielleicht sogar persönlich erfahren... jedenfalls weiß er, worauf alle Werbung, alle Medien beruhen: Der bewusste Teil unseres Geistes sehnt sich nach all den Dingen, die in irgendwelchen Lifestyle-Zeitschriften beschrieben werden. Doch, doch, das tut er. Sehnt sich nach Geld, nach Erfolg, nach Ruhm.
Unser Unterbewusstes jedoch weiß um den Ironman. Träumt von Hawaii, will sagen: Es sehnt sich nach Momenten, in denen das Bewusstsein des Selbst in den Hintergrund tritt und verschwindet. Sehnt sich nach Momenten, in denen unser Geist am glücklichsten ist, wenn er nämlich die Hülle des Bewusstseins ablegt und in etwas aufgeht, das größer ist als er selbst.
Heißt ganz praktisch: Wenn Sie in irgendeiner Arbeit sich verlieren wie ein Schreiner, der ein Stück Holz bearbeitet oder wie ein Künstler, der an einem Gemälde schafft. Genau das ist Flow. Genau das hat Ayrton Senna, der Unvergessliche, so eindrucksvoll geschildert (News vom 12.09.2011). Und genau das ist der Grund, weshalb mehr und mehr von Ihnen ... Marathon laufen.
Weil Sie da die Möglichkeit haben, aufzugehen in etwas Größerem. Das beginnt schon bei der Gemeinschaft und kulminiert im Endorphinrausch. Hoffentlich. Will sagen, liebe Mitjogger, die ihr euch noch nicht getraut habt: Marathon ist etwas ganz anderes. Kann es jedenfalls sein. Und wenn Sie, liebe Marathonläufer erst wüssten, was in Biel auf Sie wartet. In der Nacht, im dämmernden Morgen, nach 80, 90 Kilometern: Laut Senna das höchste Glück, das der Mensch erfahren kann.
Und da hat er Recht.