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Licht im Hirn.
Hätten Sie gerne neue Ideen? Geschäftsideen? Kreativität? Als Beispiel nehmen Sie doch bitte einmal meinen Lieblingsautor: Ein begnadeter Mensch. Sprachgewaltig, außerordentlich gebildet, aber auch voller Güte, mit tiefem Verständnis für den Mitmenschen, kurz und gut: Nehmen Sie einfach mal mich.
Wie, glauben Sie wohl, „schafft“ man eine wirklich große Facharztpraxis und schreibt daneben dutzende Bücher. Millionen-Bestseller. Und hält Seminare und Vorträge, so etwa 100 pro Jahr. Und trainiert nebenbei für den Ironman Hawaii, nicht ganz erfolglos... Wie man das macht?
Das Geheimnis ist eben, seine Lebenszeit nicht mit dem Grübeln, Bleistiftkauen, mit "was wäre wenn …“ zu verplempern, sondern
Ideen auf Wunsch zu produzieren. KREATIVITÄT ZU MACHEN. Wenn sie wollen einzuschalten. Dahinter steckt – übrigens für Physiologen heute noch, wie ich aus Leserbriefen weiß, völlig unbekannt – ein Hormon. Das sogenannte Kreativitätshormon. Entdeckt von Hollmann, dem Nestor der deutschen Sportmedizin im Jahre 1988. Entdeckt auf Grund von Dopingberichten. Da gab es Praktiker, die diesen Kreativitätshormon-Schub im olympischen Sport eingesetzt hatten. Von denen hat's Hollmann gelernt.
Das Hormon heißt ACTH. Selbstverständlich wieder eine Kette von Aminosäuren. Ein Peptidhormon. Was denn sonst.
Und dieses Hormon kann man einschalten, kann man stimulieren. Die Gebrauchsanleitung ist eine ganz präzise. Brennen Sie sich's ins Hirn: LAUFEN SIE. Das war´s. Laufen Sie ein bisschen länger. Laufen Sie beim richtigen Puls. Bei etwa 75 Prozent vom Maximalpuls. Das ist nicht ganz langsames Joggen. Man strengt sich schon ein bisschen an. Man kann noch ein paar Worte sprechen, aber keine Sätze.
Das ist das Tempo, wo man nicht mehr auf die Umgebung achtet, nicht mehr die Landschaft betrachtet, sondern das Tempo, wo der Blick sich nach innen richtet. Wo Sie sich mit den Fragen und Problemen beschäftigen, die Sie mit in den Lauf genommen haben. Und wo es dann plötzlich zu blitzartigen neuen Ideen kommt. Das nennt man Kreativität.
So wunderschön beschrieben vor einigen Jahren von unserem grünen Vorbildjogger, Herrn Professor (sic!) Fischer von der Princeton University (stimmt wirklich!). Hieß früher mal Joschka, der Herr. Jetzt ist er Professor. Der in seinem Laufbuch schrieb: „Seit ich laufe, habe ich wieder Ideen.“ Genau. Er hat ACTH freigesetzt.
Aber wieder: Große Vorsicht! Das Prinzip ist immer das gleiche. Wenn Sie etwas freisetzen wollen, muss es erst einmal da sein. Brauchen Sie einen Vorrat von ACTH. Und der besteht aus Aminosäuren. Sie kennen meinen Spruch ja langsam: viele von Ihnen haben wenig, zu wenig Aminosäuren. Und werden deshalb Kreativität beim Laufen eben nicht erleben. Keine neuen Ideen für die Praxisführung bekommen. Keine spontanen Lösungsvorschläge im freundschaftlichen Umgang mit dem Finanzamt ...
Heißt also ganz praktisch: Eiweiß plus Laufen. Das Leben ist wirklich ganz einfach. Träume werden wahr... LEICHT!