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Laufen! Vor Glück heulen!
Menschliches Leid ist normal. Menschliches Glück aber auch. Der Übergang zwischen diesen zwei Zuständen ist möglich, gestaltet sich manchmal hoch interessant. Stufenweise. Stück für Stück.
Nennt man menschliche Entwicklung. Schaffen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in der Regel nicht aus eigener Kraft. Man braucht Anleitung, braucht einen Helfer, einen Lehrer. Ein uraltes Prinzip. Gilt auch für mich persönlich.
Solch eine langsame Entwicklung heraus aus dem tiefen Loch, hinein in das strahlende Glück beschreibt mir soeben eine junge Dame in der Mail von heute. Nicht nur lesens-, sondern auch nachdenkenswert. Die Stufenleiter ist klassisch:
- Erschöpfungsdepression
- Bluttuning
- Defizite ausgeglichen mit NEM
- Ernährung umgestellt auf no carb
- Buch gelesen
- Laufen begonnen.
- Gelernt, ins Glück zu laufen
Aber hören wir der jungen Dame doch einmal selber zu. Darf ich?
„Vor 2 Jahren hatte ich eine schwere lange Grippe, kam völlig erschöpft, depressiv und am Boden zerstört zu Ihnen. Bluttunning gemacht, Defizite erkannt und angefangen diese auszugleichen. Es wurde besser.
Dann eine tolle Ärztin gefunden, die erst das Blut testet und dann NEM´s gibt!!!, hochdosiert Vitamin-C-Infusionen und Eigenblut und damit den Winter infektfrei überstanden.
In all Ihren Büchern wiederholen Sie gebetsmühlenartig "Laufen Sie, laufen, laufen". Gut dachte ich mir. Dr. Strunz hatte Recht mit No Carb bzw. Low Carb, NEM´s, hilft alles nichts, jetzt wird gelaufen. Da ich aber an einem Knie bereits eine starke Arthrose habe (beschwerdefrei), und im anderen einen nicht operierten Innenmeniskuseinriss, dachte ich mir, na ein Laufcoach kann nicht schaden.
Das Glück war mir wieder hold, einen äußerst kompetenten, geduldigen Trainer gefunden.
Gerade komme ich von einem Lauf zurück und ich dachte, jetzt musst du gleich schreiben. Von anfänglich 20 minütigem Lauf, der mich völlig erschöpfte, nach 15 Wochen eine Stunde durchlaufen, 8,6 km. Ist natürlich für Sie und andere Läufer ein Klacks, für mich aber einfach wunderbar.
Mein nächstes Ziel, 10 km unter einer Stunde.
Ich lebe in einem Dorf in Niederbayern, gehe aus der Haustür und laufe los durch Felder, Wiesen und auf weichen Waldboden. Manchmal könnte ich bzw. heule ich vor Glück wenn ich im Sonnenschein für mich alleine laufe. Rehe, Hasen, Füchse und kleine Mäuse begleiten mich, ich bin einfach nur glücklich.
Es ist wirklich nie zu spät, mit dem Laufen anzufangen, seine Ernährung umzustellen … und nochmals Neues auszuprobieren. Nächste Woche gehe ich zum Schnuppertraining Rudern, wollte ich immer schon. Freu mich jetzt schon drauf.“
Wissen Sie: Wenn ich mir Sie so täglich angucke, draußen auf der Straße, im Park, in meiner Praxis, erkenne ich in der Regel eine graue Hülle. Eine Verkleidung. Einen Panzer. Und weiß einfach, dass in jedem dieser grauen Panzer eine helle, strahlende, schlanke, fitte Figur nur darauf wartet, befreit zu werden. Herausspringen zu dürfen und …. zu laufen. Im Sonnenschein für sich allein zu laufen, wie Sie soeben gelesen haben.
Und überwältigt zu werden vom Glück.
Die Dame schließt – häufig hier so in Bayern – mit dem bemerkenswerten Ratschlag
„Es schadet auch nicht
dem Herrgott für seine Schöpfung zu danken“
Kurz nachdenken.