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Laufen und dabei Denken
… wird im Wettkampf immer schwieriger. Wissen manche von Ihnen. Wenn man an der Obergrenze seiner Möglichkeiten rennt, Rad fährt, schwimmt, schaltet das Gehirn ab. Einfachste Rechenaufgaben werden unmöglich. Auch nur die Uhr abzulesen erfordert Anstrengung. Weil ich diese Unfähigkeit, unter höchster körperlicher Anstrengung logisch oder normal zu denken, selbst höchst peinlich erlebt habe, hab ich sie immer bewundert und beneidet. Die Biathleten. Wie machen die das? Wie können die sich mit Puls 180 und höher dem Schießstand nähern und dann fünf Schüsse ins Schwarze abgeben? Voll konzentriert?
Nun ja: Da gibt es offenbar Unterschiede. Einige wenige können es, viele andere können es eben gerade nicht. Die schießen daneben. Der Unterschied ist sogar biochemisch erklärbar. Durch bestimmte Moleküle im Gehirn.
Darauf gekommen sind wir durch KetoCal. Eine Kunstnahrung mit nur 3,3 Prozent Kohlenhydraten, also praktisch kohlenhydratfrei, dafür fettreich, zur Behandlung der Epilepsie. Wer auf Kohlenhydrate praktisch völlig verzichtet, wie wir das tun, füttert sein Gehirn nicht mehr wie der Normalbürger mit Glukose, mit Zucker, sondern mit Ketonkörpern, die aus Fett bestehen. Fett, das wir übrigens in der Regel bereits mit uns herumtragen. Müssten es eigentlich gar nicht extra, so betont, essen.
Aus evolutionärer Sicht war dies ein normaler, aber lebenswichtiger Zustand bei unseren Jäger- und Sammler-Vorfahren. Denn da die gebildeten Ketonkörper eine stabilisierende und angstlösende Wirkung auf das Gehirn haben (siehe Behandlung Epilepsie), trug dies wesentlich dazu bei, dass der Erfolg des Jägers und Sammlers auch in entscheidenden, lebensbedrohlichen Situationen nicht durch Unsicherheit und Angst gefährdet wurde. Das ist heute, im Zeichen der Brot- und Kartoffelkultur, vergessen. Hübscher Begriff: „Unsere Brot- und Kartoffelkultur“… Gehört biochemisch zu „Unsicherheit und Angst“!!
„Nicht nur in Sportarten wie dem Biathlon, bei dem man beim Schuss hoch konzentriert eine Kombination aus geringer Muskeltätigkeit mit hoher geistiger Anspannung ausführen muss, profitieren Sportler von der leistungssichernden Wirkung von Ketonkörpern. Auch die Fähigkeit, bei hohen Laktatwerten gute geistige Leistungen zu erbringen, hängt genau von dieser metabolischen Adaption es Sportlers ab.“ (Zitat Dr. Coy.)
Vielleicht lohnt es sich ja doch, den eigenen Fettstoffwechsel zu trainieren. Sprich: leere Kohlenhydrate in den Mülleimer zu werfen, wo sie hingehören, und dann den Körper fröhlich zu bewegen. Zu trainieren. Scheint auch dem Gehirn gut zu bekommen.