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Kommunikationswissenschaft
Einer der zentralen Sätze dieser Lehre lautet: Über Inhalt und Sinn einer Botschaft entscheidet niemals derjenige, der sie schickt. Sondern allein der Empfänger.
Allein der Empfänger.
Lässt mich an Griechenland wie auch an meine Medizin denken. Darf ich? Wir helfen. Mit Milliardenaufwand. Wir helfen Griechenland. Wir sind gut zu denen. Glauben wir. Dummerweise entscheidet über den Sinn dieser Hilfs-Botschaft allein der Empfänger. Also der Grieche.
Der fühlt sich derzeit als Kolonie. Gleiche Verhältnisse wie Deutsch-Afrika. Auch denen haben wir das Leben vorgeschrieben. Haben ihnen beigebracht, was eine Verwaltung ist… alles in bester Absicht.
Wird als kolonialer Dünkel bezeichnet. Und wir schicken heute Experten in dieses sonnige, südliche Land.
Sehen Sie, das Gleiche passiert in der Medizin. Exakt das Gleiche. Sie wissen, dass die Drohmedizin, dass die Universitäten warnen. Vor den Risiken. Völlig zurecht. Wenn Du nicht… dann musst du sterben. Stimmt zwar, aber über Inhalt und Sinn einer Botschaft entscheidet nun einmal der Empfänger.
Also der Patient. Der Mitmensch.
Dass der Deutsche in der Mehrzahl übergewichtig, also schwerstbedroht, recht froh durchs Leben hüpft und die Botschaften der Drohmedizin völlig anders interpretiert, nämlich als „na, und?“ ist den Medien kaum einen Bericht wert.
Und wissen Sie was? Der Empfänger hat Recht. Mit seiner lässigen Interpretation all der gut gemeinten medizinischen Warnungen. Denn nehmen Sie doch nur einmal an, Sie nehmen das alles ernst. Die drohende Erblindung als Diabetiker. Den drohenden Herzinfarkt beim Übergewicht. Es würde Ihnen doch das Frühstück im Halse stecken bleiben. Die Lebensfreude wäre perdu.
Drum könnte man das Verhalten der Bevölkerung als gesunde Abwehr bezeichnen. Gegen medizinische Miesmacherei. Wenn´s dann eben kommt… nun ja. Das wiederum ist aber das Schöne, ist der Trick der Frohmedizin: Wenn ich Ihnen etwas von mehr Lebensenergie, mehr Lebensglück erzähle, hören Sie wenigstens zu. Kann hier etwas dran sein? Könnte ich mir hier ein Scheibchen abschneiden?
Sie werden wenigstens neugierig. Frohmedizin.