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Kommunikation kann nicht zurückgenommen werden
Gast News Nr. 93 von Ulrich Strunz jun.
Vielleicht haben Sie die Überschrift der letzten News noch im Kopf. „Die deutschen Medien – Das tödliche Geschäft mit der Angst“. Eine melodramatische Überschrift, angelehnt an die ARD Überschrift hier, und eben auch eine Hommage an den jährlichen SPIEGEL, Focus und Konsorten Schrott-Studien Zitiermarathon.
Der größte Soziologe aller Zeiten, Niklas Luhmann, hatte in seinem Lebenswerk „Soziale Systeme“ so ziemlich alles beschrieben, was man mit Worten beschreiben kann. Ja, Niklas Luhmann zu lesen tut weh. Es beansprucht sicherlich Jahre „Soziale Systeme“ zu verstehen. Und es ist nur eine Perspektive von vielen, um die Welt zu beschreiben. Man kann sich allerdings auf eines ganz sicher verlassen, nämlich dass Herr Luhmann eines richtig gut drauf hatte:
Er hatte Kommunikation bis ins Kleinste durchleuchtet.
Und darauf hingewiesen: Kommunikation kann nicht zurückgenommen werden.
Veröffentlicht die deutsche Medienlandschaft nur genug Artikel mit dramatischen Überschriften wie „Nahrungsergänzungsmittel – Das dubiose Geschäft mit der Hoffnung“, wird Zweifel gesät. Das muss der Leser nicht einmal mitbekommen.
Schon beim Lesen der Überschrift wird der Allesfresser in uns wach. Der nun überprüfen muss, ob etwas dran ist. Der die Beere öffnen muss, in ihr herumpuhlt, überprüft, ob die Samen zu viel Blausäure enthalten, bevor er sie isst. Einmal kommuniziert, lässt sich nichts wieder zurücknehmen. Könnte man auch nachlesen in „Die Realität der Massenmedien“.
Die ARD und ihre werten Kollegen SPIEGEL, Focus und Co. bestehen aus Menschen. Die wenigsten machen sich die Mühe, Studien, auf welche sie sich beziehen, wirklich durchzulesen. Aus Zeitmangel wohl. Ohne entsprechenden Zugang kostet eine Studie mit Kreditkarte auch 40 Dollar. Die wenigsten haben das Wissen, die Zahlen richtig interpretieren zu können. Dazu gibt es nun schon hunderte Beispiele auf strunz.com.
Die werten Journalisten verstehen einfach nicht, was sie anrichten. Mit derlei Überschriften wird der Masse ein falsches, ein tödliches Bild kommuniziert.
Warum tödlich?
Hier eine kostenlose Studie, die sich jeder herunterladen kann. Nur ein Beispiel von tausenden:
Eisenmangelanämie, die durch einen Mangel an Körpereisen ausgelöste Blutarmut, war der Hauptgrund für Behinderungen für Kinder und Jugendliche im Jahr 2013 und betraf 619 Millionen Kinder.
Meine Verlobte Hannah hatte vor einigen Monaten auf meinen Vater gehört. Leeres Aminogramm. Kurz vorm Burnout. Hat NEMs geschluckt wie der Teufel. Und hat sich eine Eiseninfusion geben lassen. Ist jetzt aufgewacht und erlernt Heilpraktiker bei der „Paracelsus“. Mit nur 3 simplen Eiseninfusionen war der Eisenmangel behoben. Und sie ein anderer Mensch geworden.
Der Mensch denkt in Analogien, nicht in Kategorien. Liest der Mensch „dubios“ und „Nahrungsergänzungsmittel“ und glaubt dem inneren Zweifel, was…hätte dann wohl Hannah getan? Hätte sie ihr Aminogramm, ihr Ferritin messen lassen?
Wenn man nicht einmal sein eigenes Handwerk versteht, ist man inkompetent. Und wenn man dazu seine Ignoranz selbstbewusst aufbauscht, ist das Arroganz. Und das sind die deutschen Medien als Ganzes:
Arrogante Inkompetenz.
Das kann nicht zurückgenommen werden.