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Kochen Sie bitte selbst!
In 2021 ist die Studie von Casey Rebholz veröffentlicht worden, die 13.548 Teilnehmer über 27 Jahre hinweg begleitet hat, um festzustellen, ob hoch verarbeitetes Essen in Form von Fertigessen, Keksen, Snacks und Kuchen eine Auswirkung auf die Raten von koronaren Herzerkrankungen hat (KHK). In den fast 30 Jahren erlitten insgesamt 2006 Teilnehmer eine Form einer Herzerkrankung. Nachdem man diese Daten ausgewertet hat, ergab sich folgendes Bild:
Sie sehen links auf der Y-Achse das Risiko, eine Herzerkrankung zu erfahren und unten auf der X-Achse die Anzahl der Portionen von hoch verarbeiteten Nahrungsmitteln pro Tag. Die schwarze durchgezogene Linie zeigt das Risiko an. Wie man erkennen kann, steigt das Risiko, wenn man mehr als 4 Portionen von hoch verarbeitetem Essen pro Tag zu sich nimmt. Insgesamt haben die Menschen mit dem höchsten Konsum ein 19 Prozent höheres Risiko, eine koronare Herzerkrankung zu bekommen im direkten Vergleich zu den Menschen, die am wenigstens von solchen Produkten zu sich nehmen.
Die Rate an Diabetes Typ-2 ist in der Gruppe, die am meisten hoch verarbeitetes Essen zu sich nahm, auch deutlich höher, wobei ich bei der Analyse der „Gesundheitsdaten“ generell sagen muss, dass die gesamte Kohorte nicht wirklich gesund ist, was wiederum auch nicht überrascht, wenn man bedenkt, dass wir aus anderen Studien wissen, dass über 90 Prozent der Amerikaner mindestens ein Symptom einer Stoffwechselerkrankung haben.
Zusätzlich zu diesen Zahlen gibt es noch ein paar interessante Hinweise aus der Studie, warum dieses KHK-Risiko gefunden wurde, denn man muss an dieser Stelle anfügen: Das ist eine epidemiologische Auswertung und keine Interventionsstudie, da es solche langlaufende Interventionsstudien auch einfach nicht gibt. Doch wir kennen eben auch viele biochemische Abläufe, die diesen Zusammenhang untermauern:
In solch hoch verarbeiteten Lebensmitteln finden sich Zusatzstoffe wie Phthalate, Bisphenole, Verdickungsmittel, künstliche Emulgatoren, Haltbarkeitsmittel, Phosphate und Geschmacksverstärker, die sich unter anderem auf unser Mikrobiom und somit direkt auf die Gesundheit unseres Darms auswirken. Zudem werden diese Stoffe mit der Entstehung von Diabetes in Verbindung gebracht. Ich schreibe über die Auswirkungen solcher Stoffe auf unsere Darmgesundheit auch in meinem Buch „Von Zucker, Blut und Brötchen“, wenn Sie das Thema vertiefen möchten.
Fassen wir zusammen: Je öfter sie hoch verarbeitete Lebensmittel verzehren, desto höher ist Ihr Risiko, Diabetes Typ-2 zu entwickeln und somit das Risiko einer Herzerkrankung. Daher der Rat in all meinen Büchern: Kochen Sie bitte so oft wie möglich selbst mit frischen Zutaten und gesunden Ölen. Dann wissen Sie ganz genau, was in Ihrem Essen enthalten ist.
Quelle: Higher Ultra-Processed Food Consumption Is Associated with Increased Risk of Incident Coronary Artery Disease in the Atherosclerosis Risk in Communities Study, Casey M Rebholz et al., 2021, DOI: 10.1093/jn/nxab285
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”