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Kinesiologie: so gut wie raten
Die Kinesiologie gehört zu den Naturheilverfahren. Einige Therapeuten testen kinesiologisch Nährstoffmängel aus. Laut einer Studie ist das Verfahren genauso sinnvoll wie pures Raten.
In der Kinesiologie geht man davon aus, dass der Körper weiß, was er braucht.
Der Körper, aber nicht der Verstand weiß, was gebraucht wird. Das ist eine der Grundeinnahmen der Kinesiologie. Nährstoffmängel, Lebensmittelunverträglichkeiten oder die Lokalisierung von Krankheiten werden mit einem sogenannten Muskeltest ermittelt.
Dieser Test wird folgendermaßen durchgeführt: Der Klient streckt einen Arm waagerecht und gerade aus. Er soll immer die gleiche Spannung halten. In der Kinesiologie geht man davon aus, dass ein „Nein“ des Körpers mit einem Absinken der Muskelkraft einhergeht. Bei einem „Ja“ des Körpers bleibt die Muskelkraft hingegen gleich. Wenn der Therapeut beispielsweise fragt: „Hat der Körper genug Magnesium?“ und die Muskelkraft lässt nach, ist das laut Kinesiologie das eindeutige Zeichen für einen Magnesiummangel.
Hört sich nach Hokuspokus an? Es gibt Tausende Kinesiologen in Deutschland.
Die erwähnte Studie, in der einer kinesiologischen Diagnose die gleiche Genauigkeit wie purem Raten attestiert wird, stammt bereits aus dem Jahr 1988. Dass sie so alt ist, macht nichts. Auch heute noch würde man eine Studie zu dem Thema in ähnlicher Weise durchführen.
Die Wissenschaftler ließen 11 Klienten durch 3 Therapeuten auf einen Thiamin-, einen Zink- und einen Vitamin A-Mangel testen. Zudem untersuchten sie das Blut der Klienten hinsichtlich dieser Nährstoffmängel. Es zeigte sich, dass die 3 Therapeuten bei den 11 Klienten zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Außerdem zeigten die Ergebnisse der Therapeuten keine Übereinstimmungen mit der Blutanalyse. Würde man Menschen einfach nur raten lassen, sähe das Ergebnis ähnlich aus.
Eine Stunde beim Kinesiologen kostet ungefähr 75 EUR. Dafür kann man bereits einige Parameter im Labor untersuchen lassen.
Hier einige Beispiele:
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Neben dem Muskeltest gibt es kinesiologische Verfahren zur Schmerzreduzierung. Sie haben nichts mit dem Muskeltest zu tun und werden hier auch nicht kritisiert. Die Kritik bezieht sich nur auf den Muskeltest zur Feststellung von Nährstoffmängeln.
Quelle: Kenney JJ, Clemens R, Forsythe KD. Applied kinesiology unreliable for assessing nutrient status. J Am Diet Assoc. 1988;88(6):698-704.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"