Ich denke, Ihnen geht es wie mir: Ich höre eine wichtige Information gern mehrfach und aus verschiedenen Quellen, um eine Bestätigung zu bekommen, dass diese Information auch richtig ist. Und so sollte es auch in der Wissenschaft sein: Erst wenn ein unabhängiges zweites Labor eine Information bestätigt, kann man so langsam das Ergebnis ernst nehmen. Vorher kann es z.B. schlicht ein Messfehler gewesen sein. Worauf ich hinaus möchte: Ich habe eine neue interessante Studie gefunden, die uns eindrucksvoll aufzeigt, dass Ketonkörper vor Arthritis schützen und eben nicht nur eine alternative Energiequelle für unsere Zellen sind. Doch gehen wir Schritt für Schritt vor.

Das Team um Huangming Zhuang hat den Stoffwechsel von Ratten so manipuliert, dass sie Arthritis entwickeln mussten. Danach hat das Team die Ratten in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bekam weiterhin die normale Ernährung, die andere eine streng ketogene Ernährung.



Danach hat man die Tiere „geopfert“ und die Gelenke intensiv untersucht. Wie man in der Abbildung erkennen kann, lagen bei der Gruppe mit der Standardernährung hohe Werte von Entzündungsfaktoren vor und in den Gelenken ist, wie zu erwarten war, das Gewebe stark beschädigt worden.

Nun schauen wir uns die Gruppe der Tiere an, denen ebenfalls die gleichen Voraussetzungen für die Entstehung einer Arthritis gespritzt wurden, die man jedoch auf eine ketogene Ernährung gesetzt hat. Das war der einzige Unterschied. Und man stellte fest, dass der Schaden an den Gelenken wesentlich geringer ausgefallen ist und dass zudem die Entzündungsmarker TNF-alpha, IL-6 und PGE2 wesentlich geringer im Blut vorhanden waren. Man stellte darüber hinaus fest, dass in den Ratten mit der ketogenen Ernährung einige Stoffwechselpfade weiterhin funktionierten, die durch den ausgelösten oxidativen Stress in der anderen Gruppe zusammengebrochen waren. Auch das Absterben von Zellen war deutlich reduziert in der ketogenen Gruppe.

Daher kommen die Forscher auch zu dem Schluss, dass die ketogene Ernährung und/oder die Gabe von Ketonkörpern durchaus in Betracht gezogen werden sollte zur Behandlung von Arthrose. Nun gut, dass wissen wir dank Dr. Strunz schon seit ca. 20 Jahren. Aber es ist immer schön, wenn Informationen wieder und wieder bestätigt werden.


Quelle: β-Hydroxybutyrate enhances chondrocyte mitophagy and reduces cartilage degeneration in osteoarthritis via the HCAR2/AMPK/PINK1/Parkin pathway, Huangming Zhuang et al., 2024, DOI: 10.1111/acel.14294



Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”