Ketonkörper sind Superkraftstoff für Körper und Gehirn. Sie liefern dem Körper 25% mehr Energie als Glucose (Sportler bitte zuhören). Es entsteht dabei eine einfache und saubere Verbrennung in den Mitochondrien. Dabei werden deutlich weniger schädliche freie Radikale als bei der Glucoseverbrennung gebildet.

So entsteht ein hoher Nutzen für die Zellen, für die Organe, für den gesamten Organismus: Der Sauerstoffverbrauch ist bei der Energiegewinnung aus Ketonkörpern geringer. Die neuroprotektive Wirkung ist besonders bedeutend: unter der ketogenen Ernährung werden die Reizleitungen der Nervenzellen verbessert, diese werden mit Insulin versorgt, ohne dabei auf Insulinrezeptoren angewiesen zu sein (wie normalerweise). Das kommt besonders Leuten mit degenerativen Nervenerkrankungen zu gute (ALS, Parkinson, aber auch Alzheimer).

Die Energiegewinnung aus Fettsäuren erfolgt in zwei Schritten:

  • Erstens: Der Ketogenese in der Leber, wobei Fettsäuren in Ketonkörper umgebaut werden.
  • Zweitens: Der Ketolyse in den Zellen, wo die Ketonkörper zu purer Energie werden. Dabei entsteht mindestens doppelt so viel Energie (ATP) wie bei der Glucoseverbrennung.

Der Ketonstoffwechsel ist für den Körper sehr einfach: er benötigt dazu nur drei Enzymschritte – für den Glucosestoffwechsel benötigt er hingegen 11 Enzymschritte.

Wichtig: Voraussetzung für diesen Stoffwechsel ist aber die Ketolysefähigkeit des Körpers: diese muss er sich erst wieder antrainieren, weil jahrzehntelanger Kohlenhydratkonsum die benötigten Enzyme quasi in den Winterschlaf geschickt hat. Das ist Ihr Jetztzustand.

Erst wenn dieses „Training“ abgeschlossen ist (Vorsicht: kann drei bis fünf Monate dauern!!!) ist man „ketoadaptiert“. Das bedeutet, der Körper kann – je nach dem, was zur Verfügung steht – zwischen Glucose- und Ketonstoffwechsel nahtlos wechseln.

Das ist besonders beim Sportler sehr wirksam: die verbrauchen in der Hochleistungsphase erstmal ihren Glycogenspeicher und wechseln dann – sobald sie zuckerleer sind – auf die wesentlich größeren Fettspeicher, um ihre Energie zu gewinnen.

So jedenfalls sollte es sein.

Ist der Sportler NICHT ketoadaptiert, dann kann er (aus Mangel an Enzymen) auf dieses gewaltige Energiepotential nicht oder schwer zurückgreifen.

Gewaltig? Einem gut trainierten Sportler liefert Glycogen ca. 3.000 Kalorien Energie. Seine Fettreserven aber 40.000 Kalorien und mehr. Das nennt man „gewaltiges Energiepotenzial“.

Wohlverstanden: Hier geht es nicht um ein paar Tage low carb und dann – beim Marathon – rein in die Fettverbrennung. Hier geht es um ein wirkliches Ausnutzen der sauerstoffsparenden Ketonkörper. Ein völlig anderer Gedanke.

Entscheidend, wie Sie gelesen haben, ist, ob der Körper ketoadaptiert ist. Dazu morgen.

Quelle: Keto Basics von Daniela Pfeifer, S. 8/9