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Jung, schlank und insulinresistent?
Wir hatten bereits in der News vom 6.6.2021 ausführlich über den „TOFI“ gesprochen. Das bedeutet, Sie sind schlank und haben trotzdem einen viel zu hohen Insulinwert. Messbar nüchtern morgens, aber auch im Rahmen eines Glukosetoleranztests, kann man zeitgleich zum Blutzucker den Wert Insulin bestimmen. So bekommt man eine wesentlich bessere Aussage über Ihre Toleranz von Kohlenhydraten.
Denn bereits in jungen Jahren kann sich eine gefährliche Insulinresistenz bilden, was bedeutet, dass Sie Kohlenhydrate in großen Mengen nicht mehr gut verstoffwechseln.
So hat Kitt Petersen 400 junge, gesunde, schlanke Teilnehmer untersucht, die zudem alle Nichtraucher waren. Alle Teilnehmer waren von außen betrachtet in einem sehr guten Gesundheitszustand. Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 22 und 30 Jahren, alle Teilnehmer hatten einen gesunden Blutdruck und keiner der Teilnehmer nahm ein Medikament. Der BMI lag zwischen 22 und 24.
Also vermeintlich „kerngesund“.
Wenn man diese schlanken Menschen nun einem Glukosetoleranztest unterzieht, so würde man erwarten, dass sie ihn alle mit Bravour bestehen. Doch das Gegenteil war der Fall:
12 der insgesamt 400 Teilnehmern hatten bereits eingangs einen signifikant hohen Nüchterninsulinwert von 12,1 mIE/ml.
Wir wissen, dass alles über 5.0 mIE/ml auffällig ist und alles über 9 mIE/ml gefährlich wird.
Diese 12 Teilnehmer hatten bereits, vollkommen unbemerkt, eine ausgeprägte Insulinresistenz entwickelt.
Man untersuchte diese 12 Teilnehmer in dieser Studie weiter und gab ihnen ein definiertes Essen nach Norm mit 55 % Kohlenhydraten, 10 % Eiweiß und 35 % Fett.
Die insulinresistenten Teilnehmer zeigten dabei eine 2,5-mal so hohe Bildung von Triglyceriden in der Leber und der Spiegel im Blut war um 60% erhöht gegenüber den 388 gesunden Teilnehmern. Das Problem der 12 Teilnehmer war der bereits eingesetzte Prädiabetes, einfach erkennbar an dem zu hohen Nüchterninsulin. Dadurch nehmen die Muskeln die Kohlenhydrate in geringerem Umfang auf und das fordert die Leber, die ja aus den Kohlenhydraten Fett in Form von Triglyceriden produziert und damit die Glukose aus dem Blut verschwindet.
Kitt Petersen führt dann im weiteren Text aus, dass durch diese Insulinresistenz der Muskeln die Insulinresistenz der Leber folgt.
Die Leber wird zur Fettleber, was eine sehr gefährliche Erkrankung ist.
Zudem sehen wir in der Studie von Albrink, wie auch in der von McBride, dass die Triglyceride für sich allein ein Risikofaktor für die Entstehung einer koronaren Herzerkrankung sind. Inzwischen ist jedoch auch bekannt, dass Insulin allein im Vergleich zu LDL ein wesentlich stärkerer Risikowert ist. Ein hoher Insulinwert erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu bekommen, um satte 670 %.
Merke: Sie können durchaus schlank und trotzdem fortschreitend insulinresistent sein, was Ihre Gefahr für eine koronare Herzerkrankung stark erhöht.
Quellen:
- The role of skeletal muscle insulin resistance in the pathogenesis of the metabolic syndrome, Kitt Falk Petersen et al., 2007, DOI: 10.1073.pnas.0705408104
- Serum Triglycerides in Coronary Artery Disease, M. ALBRINK et al., 1959, DOI: 10.1001/archinte.1959.00270010010002
- Triglycerides and risk for coronary artery disease, Patrick McBride, 2008, DOI: 10.1007/s11883-008-0060-9
- Hyperinsulinemia is a predictor of new cardiovascular events in Colombian patients with a first myocardial infarction, Ronald Garcia et al., 2011, DOI: 10.1016/j.ijcard.2009.10.030
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”