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Ist 160 km laufen gesund?
Nein, sagt Professor Somauroo von der Uni Liverpool. Er fasst zusammen: Langlauf, nämlich 80 oder 160 km am Stück "may not be good for the heart".
Wie begründet er diese schreckliche Nachricht? Welche natürlich erklärt, weshalb die Menschheit schon längst ausgestorben ist. Da unsere Vorfahren sich ihre Beute ja laufend erjagen mussten. Oder geht es hier um die 160 km? Um die überlange Strecke?
Professor Somauroo findet zunächst im Blut der Langläufer den altbekannten Troponinantieg. Ein Herzinfarkt-Marker in der Klinik. Diesen Anstieg gibt's bereits nach dem Marathon. Nichts Neues.
Er macht nun außerdem ein EKG. Das sei, wie er betont, neu. Soso. Und findet prompt bei über 50 Prozent der Läufer Veränderungen im EKG. Manche davon "bizarr". Wobei es - ganz interessant - keinen Zusammenhang gab zwischen Höhe von Troponin und der EKG-Veränderung. Erneut: Soso.
Man könnte die ganze Arbeit, zitiert auf dem europäischen Kardiologenkongress in Stockholm und derzeit verbreitet durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, einfach in den Papierkorb fallen lassen. Wissend nämlich, dass Ausdauerläufer eindeutig länger leben, eindeutig gesünder sind als sitzende Zeitgenossen.
Man könnte aber auch über das Wort Training sprechen. Jede sportliche Belastung setzt - längst bekannt - zunächst einen Schaden. Zerreißt Muskelzellen, setzt Radikale frei, erhöht die Entzündungswerte im Blut. Uraltes Wissen. Fühlt ja auch jeder Sportler in seinem Körper.
Er weiß aber, dass dieser (zunächst schädliche) Trainingsreiz den Körper auf Dauer eben widerstandsfähiger macht. Und dieses "auf die Dauer" ist der entscheidende Punkt.
Das wird eben in solch reißerischen Augenblicks-Studien nicht gemessen.