Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Interview: Motivation und Fitness
Inwiefern wirkt sich körperliche Fitness positiv auf die Motivation eines Menschen aus?
Motivation, der innere Antrieb, dieser wundervolle, verführerische Drang, etwas zu unternehmen, ist hormonell bedingt. Wird von Hormonen gesteuert. Dopamin, Noradrenalin und Co. sind solche Hormonkandidaten - das weiß jeder Raucher genauso wie jeder Kokain-Schnupfer oder Speed-Abhängige. Und das Prinzip Testosteron haben wir ja soeben beim Sieger der Tour de France live mit erlebt.
Nur – was offenbar wenige Menschen wissen: genau diese Antriebshormone produziert der Mensch, wenn er seine Muskeln benutzt. Deshalb haben fitte Menschen, die sich täglich bewegen und sich um Ihre Muskeln kümmern, ganz andere Antriebshormonlevel als die untüchtigen Sitzenbleiber.
Das übrigens ist der Grund, weshalb die Top-Manager in der Industrie – nicht in der Politik – sehr häufig Marathonläufer sind.
Wie profitiert das Hirn von körperlicher Fitness?
Eine der aufregendsten Entdeckungen der letzten Jahre war die Tatsache, dass Bewegung, dass körperliche Fitness das Gehirn und seine Leistungsfähigkeit beeinflusst: bis zu 100% mehr Sauerstoff macht den Körper wach, lässt das neuronale Netz, die Gedankenverbindungen, buchstäblich wachsen und vergrößert unser Gedächtnis-Zentrum, den Hippocampus.
Können die Endorphine, die beim Sport freigesetzt werden, jemanden aus dem Motivationstief helfen?
Ausdauersport gilt heute als Antriebssteigerer, als Antidepressivum Nummer eins. Wirkt dauerhafter und zuverlässiger als jede Tablette. Ursache sind natürlich die durch Sport freigesetzten Glückshormone Serotonin und die Endorphine. Aber Vorsicht: diese Hormone bestehen aus Eiweiß. Und an Eiweiß fehlt es leider oft bei antriebslosen Menschen!
Wie viel Sport sollte es sein, damit eine positive Wirkung einsetzt?
Wie viel? Das können Sie sofort erfahren: Tun Sie`s einfach. Jetzt. Laufen Sie los und spüren Sie schon nach einer Minute die Veränderung im Gehirn, Ihrer Stimmung. Als Faustregel gilt heute: täglich 30 Minuten beim richtigen Puls.
Welche Sportart ist am besten?
Am besten ist die Sportart, bei der die meisten Muskeln benutzt werden. Und das ist ganz klar Skilanglauf oder Nordic Walking. Erst dann kommt schnelles Walken oder Joggen. Radfahren oder gar Schwimmen sind lange nicht so effektiv.