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ICH LIEBE PROTEINE
Beteuert mit Nachdruck Frau Prof. Maria Garcia-Alai vom European Molecular Biology Laboratory, Hamburg.
Proteine seien „die faszinierendsten aller Biomoleküle“. Zwar verkörpern Gene die Sprache des Lebens, doch erst die PROTEINE geben dieser Sprache einen Sinn.
Kein Zweifel, so der SPIEGEL weiter – Proteine sind die eigentlichen Akteure des Lebens.
Sie packen und ziehen, befördern und bewegen, sie schneiden, kleben und löten. Sie wirken als Schleusen oder Pumpen, als Schrauben, Haken oder Ösen, als Sensoren oder Katalysatoren.
Proteine sind die Werkzeuge, die Maschinen, aber auch die Fühler der Zelle.
Kurz und gut: „Ohne Proteine wäre Leben nicht möglich“. So Prof. Garcia-Alai.
Weshalb ich diese Zeilen wiedergebe? Weil Sie wieder einmal und schon wieder und immer wieder in der Sekundär-Literatur Gehässiges, Negatives, richtiggehend Böses über Proteine, über Eiweiß lesen können (August 2021). Lesen können von Kleinkrämern und Kleckerern, die (absichtlich? charakterlich bedingt?) in den Sumpf des Negativen springen, im Dunklen herumwühlen, und so völlig den Überblick verlieren. Den Überblick über das Leben. Über das Gesamte. Über uns Menschlein in dem Streben nach Glück, wenigstens Zufriedenheit.
Beispiele sind die völlig richtigen Beobachtungen, dass im Reagenzglas (!) Krebszellen sterben, wenn man ihnen jegliches Eiweiß entzieht. Oder eine wesentliche Aminosäure.
Diese Kleinkrämer kommen gar nicht darauf, dass das im ganzen Organismus, im Menschen nicht klappt. Zwar stirbt bei Aminosäuren-Entzug jede Krebszelle im Körper, aber leider der Mensch auch. Dumm aber auch ….
Da höre ich viel lieber auf Menschen wie Prof. Garcia-Alai, die (Zitat) „getanzt und gejubelt hat“, auf die Nachricht, dass es jetzt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) in London gelungen war, die drei-dimensionale Struktur hunderttausender Proteine zu entschlüsseln.
Sie wissen, dass Aminosäuren sich zu Proteinketten verbinden. Zunächst bedeutungslos. Erst durch drei-dimensionale Verknäuelung kann ein Protein aktiv werden. Und dann all das tun, was Sie oben gelesen haben.
Kurzer Nachtrag? Der Hauptirrtum der Eiweißkritiker: Wir hätten alle genug. Wir essen eh viel zu viel. Woher das Wissen? Die rechnen das aus. An Hand von Kalorien und Tabellen. Klingt zunächst durchaus vernünftig.
Wird Kokolores, sobald man misst. Das wissen gerade Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser meistens sehr genau von sich selbst. Da isst man genügend Eiweiß, da lebt man gesund und … misst bei sich ein viel zu tiefes Eiweiß von z. B. 6,2 g%. Nach meinem Unfall fanden sich noch 5,7 g% in meinem Blut. Ist sogar (!!!!!!) einem Chirurgen aufgefallen. Die messen das üblicherweise gar nicht.
Will sagen: Was Sie essen, interessiert mich schon lange nicht mehr. Mich interessiert, was Sie im Blut aufweisen. Was ich durch Messung in Ihnen finde. Nur das ist in Ihrem Leben wirksam, bestimmt Ihre Existenz, Ihre Lebensfreude, Ihr Lebensglück, Ihre Lebensenergie.
Entscheidend ist die Messung. Und genau das weiß selbstverständlich eine Molekularbiologin wie Frau Prof. Garcia-Alai.
Quelle: Der SPIEGEL, Nr. 33/ 14.08.2021