Dies ist eine weitere wichtige Studie, die sollten Sie sich ausdrucken und aufheben bzw. Ihrem Hausarzt vorlegen, wenn er meint, er müsse einen Cholesterinwert von 240 mg/dl behandeln. Ich hatte letztes Jahr bereits diese Studie mit über 12 MIO Teilnehmern präsentiert (https://www.strunz.ch/ich-liebe-mein-cholesterin.html). Wir hatten festgehalten, dass ein Wert von 240 mg/dl den optimalen Wert darstellt, auch wenn viele Labore alles über 190 mg/dl heutzutage als erhöht anmarkern.

Doch auch wenn 12 Millionen Teilnehmer beeindruckend viel sind, solche Ergebnisse müssen sich eben auch in weiteren Studien bestätigen, wenn die Aussage wahr ist. Das ist wissenschaftliches Arbeiten oder einfach auch logisch. So hat das Team um Sheng-Shu Wang in 2023 die unten genannte Studie veröffentlicht, in der man 4499 Teilnehmer über 8 Jahre begleitet hat, um medizinische Zwischenfälle aufzunehmen und dann auszuwerten.



Was sich hier anhand der inversen Korrelation zeigt: Hohe Werte von HDL-Cholesterin haben eine stark schützende Wirkung. Okay, das wussten wir schon. Doch interessanterweise hat eben auch LDL wie auch Gesamtcholesterin (TC) einen schützenden Faktor, auf jeden Fall alles andere als einen Risikofaktor, der es in irgendeiner Weise rechtfertigen würde, hier medizinisch mit einem Medikament einzugreifen, was zudem schädigend für unsere Mitochondrien ist. Und was in den Nebenwirkungen offen dokumentiert zum Diabetes Typ-2 führen kann.

Den einzigen Risikofaktor, den die Forscher hier gefunden haben, ist das sogenannte remnant cholesterol (RC), welches auf Deutsch als Überreste übersetzt werden kann. Diese Überreste entstehen beim Abbau von Triglyceriden (und nicht etwa LDL), die primär dann zu hoch sind, wenn wir zu viele Kohlenhydrate essen. An sich ein weiteres Paradox, wenn man die Biochemie und die Zusammenhänge nicht kennt. Denn unsere Leber „entschärft“ ein Zuviel an Glukose zu Triglyceriden. Und sobald man die „Wahrheit“ versteht, macht das Wort Paradox auch keinen Sinn mehr. Paradox ist nur etwas, was nicht der Wahrheit entspricht. Und die Annahme, dass Gesamtcholesterin für sich betrachtet von 240-260 mg/dl gefährlich sei, ist von Anfang an falsch gewesen.

Ich fasse am Ende jedoch noch einmal ganz kurz zusammen. Nicht das Gesamtcholesterin ist interessant, sondern die Zusammenstellung: Triglyceride müssen niedrig sein, HDL hoch. Faustformel (in mg/dl): HDL ist größer als der Wert für Triglyceride. Dann wird auch Ihr Insulinwert im ungefährlichen Bereich liegen. Besser ist es, diese Werte einmal im Jahr zu messen.


Quelle: Cholesterol paradox in the community-living old adults: is higher better?, Sheng-Shu WANG et al., 2023, DOI: 10.26599/1671-5411.2023.12.003



Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”