Harnsäure entsteht im menschlichen Körper als Endprodukt beim Abbau von Purinen. Purine sind Bausteine der Nukleinsäuren, die wiederum in der DNA und allen Arten von RNA vorkommen. Purine werden sowohl vom Körper selbst gebildet als auch über die Nahrung aufgenommen, da wir mit jeder Mahlzeit auch tierische und pflanzliche DNA zu uns nehmen.

Der Körper braucht Harnsäure, sie ist ein wichtiges Antioxidans

Harnsäure ist ein wichtiges Antioxidans, vor allem im Blut, in der Lymphe und in der Gehirnflüssigkeit. Harnsäure neutralisiert effektiv freie Radikale (ROS) und schützt so Zellen und Gewebe vor oxidativen Schäden. Besonders effektiv schützt Harnsäure die roten Blutkörperchen, auch Erythrozyten genannt. Harnsäure spielt auch eine Rolle beim Schutz von Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark. Außerdem stabilisiert sie die Reaktion des Herzens. Damit die Harnsäure ihre antioxidative Wirkung entfalten kann, muss jedoch genügend Vitamin C vorhanden sein.

Zu viel Harnsäure ist jedoch ein Gesundheitsproblem

Eine zu hohe Harnsäurekonzentration im menschlichen Körper, auch Hyperurikämie genannt, kann dagegen verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen. Sie kann zur Bildung von Harnsäurekristallen in den Gelenken und damit zu Gicht führen. Harnsäurekristalle können sich auch in den Nieren ablagern und Nierensteine bilden. Ein erhöhter Harnsäurespiegel steigert zudem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Herzinfarkt, Arteriosklerose und Vorhofflimmern. Außerdem gehen neurodegenerative Erkrankungen häufig mit einem erhöhten Harnsäurespiegel einher. Generell ist zu viel Harnsäure mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden, was auf ihre weitreichenden negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hinweist. Doch wie kommt es zu dieser Erhöhung?

Was zu erhöhten Harnsäurewerten führt

Fruktose wirkt sich besonders negativ auf die Harnsäurekonzentration aus. Fruktose ist ein wesentlicher Bestandteil von Fruktose-Glukose-Sirup, der zum Süßen vieler Fruchtjoghurts und Softdrinks verwendet wird, aber auch in Backwaren und sogar in herzhaften Fertiggerichten vorkommt. Auch importierte süße Früchte wie Orangen, Mangos, Bananen, aber auch Trockenfrüchte enthalten viel Fruktose.

Eine Erhöhung der Harnsäure wird häufig auch bei regelmäßigem Alkoholkonsum beobachtet.

Erhöhte Harnsäurespiegel entstehen darüber hinaus als Anpassung des Körpers an chronischen oxidativen Stress, der z.B. durch Schlafmangel, chronische Infektionen, wie z.B. mit EBV, oder auch durch extremen Sport entstehen kann.

Ein gesunder Harnsäurespiegel

Die Messung des Harnsäurespiegels kostet nur wenige Euro und sollte etwa einmal im Jahr durchgeführt werden. Ein gesunder Harnsäurespiegel liegt zwischen 2,5 und 6,0 mg/dl bzw. 150 und 356 µmol/l.



Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"