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Goethe, Sex und ein längeres Leben
Keine Angst. Sie werden von mir keine süffisanten Bemerkungen über unseren Dichterfürsten hören. Dazu hat der viel zu oft meine kleine Seele angerührt („Über allen Gipfeln ist Ruh´…“). Lassen Sie mich aber einen sehr, sehr klugen Satz zum Thema Frohmedizin zitieren. Von Johann Wolfgang:
„Die Menschen verdrießt ´s, dass das Wahre so einfach ist; sie sollten bedenken, dass sie noch Mühe genug haben werden, es praktisch zu ihrem Nutzen anzuwenden.“
Verstehen Sie spontan. Was, wie? Schlichtes tägliches Laufen soll meine Migräne wegzaubern? Tja… Tun Sie ´s doch erst mal. Falls Migräne gerade nicht Ihr Thema ist, dann lassen Sie mich medias in res gehen:
Prof. Mendel, Yale University, trieb ein unerklärliches Sexualphänomen um. Halt, halt, … bei seinen Versuchstieren. Er hatte nämlich festgestellt, dass männliche Ratten extrem lange sexuell aktiv und fortpflanzungsfähig blieben, wenn man ihnen zeitlebens konsequent sehr wenig zu essen gab.
Das war schon 1925. Und Sie haben´s soeben erstmals erfahren. Diese, wie ich finde, sensationelle Entdeckung überhaupt nicht gekannt.
Erst seinem Schüler, Dr. McCay, ist es gelungen, den Zusammenhang zwischen spärlicher Nahrungszufuhr und so wundervollen Träumen wie unerschöpfliche sexuelle Aktivität, stetige Gesundheit bis hin ins hohe Alter, ja sogar: deutliche Verlängerung der Lebensspanne (forever young) näher zu erforschen und zu verstehen.
Verstanden, worum es geht? Es geht darum, tagtäglich, das ganze Leben sehr viel weniger Kalorien zu sich zu nehmen. Erste Veröffentlichungen 1934.
- Viel- und Überernährung führt verstärkt zu Alterskrankheiten und sinkender Lebenserwartung.
- Mäßige, aber nährstoffreiche Ernährung (Vitamine und Co) verhindern Erkrankungen und vorzeitigen Tod.
Bekannt. Vielleicht nicht durchweg der Bevölkerung, aber den meisten von uns. Noch deutlicher:
- Gezielte Nahrungseinschränkung, also tagtäglich deutlich weniger Kalorien (30 – 50%) verlangsamt, stoppt den Alterungsprozess, lässt den Organismus nicht nur länger gesund bleiben, sondern auch länger leben.
Wirklich? Ja, dann fang ich gleich damit an. Sehen Sie, jetzt kommt Goethe zum Tragen. Sie könnten das Ganze ja auch Hungerkur nennen. Wie lange wollen Sie das durchhalten? Zeitlebens?
Gemach, gemach. Hilfe naht. Wenn man ein bisschen darüber nachsinnt, sich kluge Gedanken macht, könnte es vielleicht doch einen Weg für uns alle (!) geben, die Verrottung, das Verrosten unserer Körper weit, weit hinauszuschieben. Ein paar Gedanken dazu … morgen.