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Glücksrezepte
Unser halbes Leben verbringen wir damit, dem Glück hinterherzulaufen. Selbst wenn es in greifbare Nähe rückt und wir die Hand danach ausstrecken ..., fehlt ein fingerbreit. Woran das wohl liegen mag? Mir ging es oft genauso. Ich fühlte mich vom Glück verlassen, beneidete all die anderen glücklichen, gut gelaunten Menschen um mich herum, denen anscheinend alles gelingt. Und ich? Warum nicht ich? Bis es mir langsam dämmerte. Es reicht nicht die Hand auszustrecken und zu warten bis das Glück in meine Hände fällt. Ich muss es packen, greifen und wollen. Ich selbst bin meines Glückes Schmied. Warten bis mich mein Partner glücklich macht, darauf hoffen, dass mein Chef mir eine Gehaltserhöhung gibt, grübeln warum ich so unglücklich bin, wieso alles schief läuft… Glauben Sie mir, das hilft bestimmt, um dem Glück aus dem Weg zu gehen.
Sie wollen endlich zupacken und Ihr Glück aufpolieren? Dann lesen Sie. Denken – fühlen Sie mit. Greifen Sie sich ein, zwei, drei Punkte heraus ... Denn Sie können sich durch ganz einfache Veränderungen in Ihrem Leben das Glück ins Haus holen.
Glückstagebuch
Nehmen Sie sich fünf Minuten am Tag und notieren Sie einen glücklichen Moment. Denn Psychologen an der Uni Paris fanden heraus: Wer täglich ein positives Erlebnis aufschreibt und begründet, warum es gut war, steigert sein Glücksempfinden innerhalb eines halben Jahres um 20 %.
Durch die tägliche Schreibarbeit schaffen Sie ein Bewusstsein für Positives – und das hilft beim Glücklichsein. In der Praxis? Da gibt es Trainings-Tagebücher. Notieren Sie neben der Joggingstrecke täglich auch “das Glückserlebnis“.
Raus aus dem Alltag
Entdecken Sie mit Ihrem Partner Neues. Machen Sie Dinge, die Sie noch nie getan haben und die Sie vielleicht schon immer mal tun wollten. Ob nun romantisch, verrückt oder aufregend, Hauptsache Sie kommen ab und an aus dem Alltagstrott heraus. Denn der US-Psychologe Arthur Aron fand durch ein Experiment an 100 Paaren, die sich und ihr Zusammenleben für relativ unglücklich hielten, heraus: Das Glücksniveau lässt sich ganz einfach steigern!
Er gab den unglücklichen Paaren die Aufgabe, einmal pro Woche etwas zu tun, was sie noch nie gemeinsam getan hatten (Opernball, Nacht am Strand, Essen im Nobelrestaurant ...).
Ergebnis: Alle Testpaare fühlten sich nach 10 Wochen deutlich glücklicher und zufriedener. In der Vergleichsgruppe, die Ihren Alltagstrott so weiterlaufen ließen, hatte sich am Stimmungstief nichts geändert.
Rituale machen glücklich
Die Tasse Kaffee pünktlich um 10, der abendliche Spaziergang um den Block, die tägliche Zeitungslektüre am Küchentisch ... Diese Rituale geben uns Sicherheit, einen inneren Rhythmus und machen uns anscheinend auch glücklich. Wissenschaftler der Uni Rotterdam sind davon jedenfalls überzeugt. Sie verglichen Menschen, die ihre Rituale pflegen und an ihren Gewohnheiten festhalten, mit Menschen, die Rituale als überflüssig oder sogar als Einengung empfinden.
Ergebnis: Diejenigen, die Rituale besitzen, fühlen sich weniger einsam, sind wesentlich kreativer und glücklicher. Psychologen gehen heute sogar davon aus, dass Rituale “sichere Inseln im Strom der Zeit“ sind.
Vorfreude macht das Gehirn glücklich
Man kann sich glücklich denken. Das fanden Wissenschaftler an der Uni New York heraus. Untersuchungen mit 200 Frauen und Männern ergaben: Schon der Gedanke “Das wird heute bestimmt ein netter Abend“ bewirkt im Nukleus einem bestimmten Teil des Gehirns, dass der Glücksbotenstoff Dopamin ausgeschüttet wird. Also träumen Sie was das Zeug hält. Malen Sie sich den Abend aus. Je deftiger, desto besser. Oder gönnen Sie sich zumindest pro Tag 10 Minuten Urlaubs - Tagträumen, um Ihr Glücksniveau zu erhöhen.
Der optimale Glückssport: Wandern
Wandern ist offenbar der Sport, der am glücklichsten macht. Das beweisen Studien mehrerer internationaler Universitäten. Bereits nach einer Stunde wandern in der Natur geht die Stresshormonkonzentration im Körper zurück, gleichzeitig nehmen die Glückshormone zu. Bei Läufern, die die gleiche Zeit auf dem Laufband verbringen, kippt die Hormonbilanz eher mal ins Negative. Warum? Die Ruhe, das Grün und die frische Luft in der Natur entspannen und machen glücklich. Drei Stunden Wandern pro Woche puschen die Glücksgefühle um 40 %.
Lächeln senkt den Stress
Wissenschaftler der Uni London machten folgenden Test: Sie ließen eine Versuchsgruppe morgens vor dem Spiegel ausgiebig lächeln (4 Minuten). Auch im Laufe des Tages mussten die Teilnehmer sich immer wieder selbst anlächeln. Die Vergleichsgruppe musste keine Lachübungen machen. Nach 8 Wochen ergaben Hirnstrommessungen, dass die Lächelgruppe weniger stressanfällig war. Und sie bezeichnete sich selbst auch als glücklicher.
Offenheit siegt
Extrovertierte Menschen sind weitaus glücklicher als zurückhaltende, introvertierte Typen. Das bestätigt Bernd Hornung vom Münchner Institut für Glücksforschung. Wer offen auf andere zugeht, erntet mehr positive Gefühle – und die machen uns in der Summe zufrieden, kreativ und glücklich. Also trauen Sie sich und gehen Sie unter Leute, auf die Leute zu. Sprechen Sie Ihre Mitmenschen grundsätzlich an, ob nun beim Sport oder geselligen Beisammensein.
Der Langeweile davon laufen
Bequemlichkeit macht träge und unglücklich. Aktivität ist der Schlüssel zur Zufriedenheit, erklärt der renommierte Psychologe Heiko Ernst: „ Nichts macht uns so zufrieden wie das Gefühl, Stillstand durchbrochen und ein Problem aktiv gelöst zu haben.“ Deswegen gehe ich mit meinen Problemen, die ich lösen will, immer in den Wald - mit den Laufschuhen unter den Füssen – und lass mich von Kreativitätshormon überfluten.
Ehrgeiz macht glücklich
Wer hätte das gedacht? Je fleißiger und ehrgeiziger man auf Erfolge hinarbeitet, desto größer ist das individuelle Glücksgefühl. Das belegten Verhaltensforscher der Universität von Atlanta. Einzige Bedingung: Man muss seine Erfolge auch genießen können. Feiern können. Wer sich mit Durchschnittlichkeit zufrieden gibt, bleibt dauerhaft auf einem niedrigeren Glücksniveau.
Gemeinsam das Glück pachten
Der Kick eines herausragenden Momentes hält gerade mal 10 Sekunden, sagt Herr Hornung vom Glücksforschungsinstitut in München. Um das Glück festzuhalten braucht man Zeugen: Menschen mit denen man einen besonderen Moment geteilt hat – damit aus kurzen Glücksmomenten unvergessliche Erinnerungen werden. Also: Alles schöne tut man zu zweit.