Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Glauben ist das eine...
... wissen das andere. Aber wie gelangt man zu Wissen? Gute Frage. Der Vorschlag des Physikers: Messen. Wenn Sie also wissen wollen, ob Ihnen ein Herzinfarkt oder Schlaganfall droht: Messen. Messen Sie einfach die bekannten Risikofaktoren in Ihrem Blut. Messen Sie den Blutdruck. Messen Sie Ihr Körperfett. Messen Sie Ihre tägliche Laufstrecke. Zählen Sie das alles zusammen ... und Sie wissen.
Und wenn Sie wissen wollen, ob Sie sich richtig ernähren, dann können Sie entweder in einer Ökotest-Broschüre nachlesen, auf der Internetseite der DGE stöbern oder eben... messen. Da werden Ihnen die Augen übergehen. Die Analyse Ihrer Blutwerte ist unbestechlich. Ist unabhängig von Ideologie oder vom Glauben nach dem Motto: "Vitamine haben wir alle genug".
Immer wieder großes Erstaunen, wenn Sie Ihren Messwert erfahren von Vitamin B 12, oder von Vitamin D oder Ihrer Folsäure: Typische Mangelvitamine in Deutschland. Sogar von der DGE zugegeben und bestätigt.
Unbequeme Frage: Misst Ihr Hausarzt? Bei Ihnen regelmäßig?
Wie sehr die Messung ein Weltbild verändern kann, wird auch mir soeben klar, als ich über Eisbären nachlesen darf. Da gibt es die kanadische Hudson Bay. Dort kann man Eisbären besonders gut beobachten. Und von dort wird der bedrohliche Schwund der Eisenbären berichtet. In der Presse. Wegen des Klimawandels, Sie wissen schon. Eisbären und Pinguine...die bedrohte Art. Vom Menschen und Menschen-gemachtem CO2 ausgerottet.
Das glaubt man, sogar ich, bis man zählt. Bis man misst. Also hat man soeben in der Hudson Bay gezählt: Und fand plötzlich mehr als Tausend Eisbären. 66% mehr als vermutet.
Und prompt verkündet die Weltnaturschutzunion IUCN, dass es in der gesamten Nordpolarregion heute zwischen 20.000 und 25.000 Tieren gäbe. Und das seien vier bis fünf mal mehr als 1950. Sie wissen schon: Damals fing die unheilvolle Erwärmung der Welt an. Ausdrücklich betont Drikus Gissing, Direktor für Wildtier-Management im kanadischen Territorium Nunavut: "Entgegen der allgemeinen Annahme gibt es keine Krise der Bärenpopulation".
Reib ich mir immer wieder die Augen. Dazu passen die Kaiserpinguine. 2009 haben ja einige Forscher öffentlich, lautstark und sehr populär vorausgesagt, der Bestand der größten Pinguinart werde um 95% abnehmen.
Also hat man gezählt. Jetzt. Und zählt 595.000 Kaiserpinguine in der Antarktis. Fast doppelt so viel wie gedacht.
Passt. Meine herzliche Bitte an Sie: Wenigstens dann, wenn es um Ihre Gesundheit geht: Messen Sie! Überlassen Sie Vermutungen und Ideologie den anderen. Es ist Ihr Leben.
Quelle: Fokus 17/2012, S. 95