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Genial leben - früh sterben
Ein oft zitierter Zusammenhang, der mich persönlich erröten lässt. Mich als 81-jährigen Rentner …
Aber ist das wirklich wahr? Sterben geniale, kreative Menschen wirklich so sehr viel früher?
Tja. Mozart endete nach 41 Sinfonien und einem runden Dutzend Opern mit 36 in einem Wiener Massengrab. Van Gogh malte bis ins letzte Lebensjahr wie im Rausche, um sich mit 37 eine Kugel in die Brust zu schießen. Georg Büchner, der die deutsche Literatur revolutionierte, starb mit 23 (!!!) an Typhus …
Scheint zu stimmen: genial leben, früh sterben. Dass dem durchaus nicht so ist (da atme ich befreit auf ), hat uns Gottfried Benn in einer Zusammenfassung aufgezeigt. Wiedergegeben von dem bekannten Arzt Dr. Kleine-Gunk in der AAM 2005. Lassen Sie uns über Wunder reden, über Frohmedizin:
Viele, viele Künstler nämlich erreichten ein geradezu biblisches Alter, Beispiele:
Maler und Bildhauer: Tizian 99, Michelangelo 98, Donatello 80, Frans Hals 86, Francisco Goya 82, Claude Monet 86, Edgar Degas 83, Adolf Menzel 90, Max Liebermann 88, Pablo Picasso 92,
Dichter und Schriftsteller: Goethe 83, Tolstoi 82, Voltaire 84, Victor Hugo 83, Gerhart Hauptmann 84, Knut Hamsun 93, George Bernard Shaw 94, Thomas Mann 80, Ernst Jünger 102,
Komponisten: Guiseppe Verdi 88, Richard Strauss 85, Claudio Monteverdi 76, Jean Sibelius 91, Igor Stravinsky 89.
Bemerkenswert dabei, dass zu Lebzeiten der meisten dieser genialen Menschen die Lebenserwartung sogar unter 40 Jahren lag… Außerdem bemerkenswert und gleichzeitig die Enthüllung des Geheimnisses hinter longevity:
Die meisten dieser genialen Menschen waren bis zum letzten Atemzug aktiv und produktiv.
Und genau hierin scheint mir das Geheimnis der Langlebigkeit vieler Menschen zu liegen: sie haben niemals aufgehört, neugierig zu sein, waren ständig produktiv und kreativ …
Heute sehnen sich viele Berufstätige nach dem 65 Lebensjahr. Oder sogar nach Frühpensionierung. Die glauben wirklich, dass das Ende der Arbeit der Anfang eines angenehmen Lebens sei.
Meine Erfahrung als Arzt sagt mir: Pustekuchen. Leni Riefenstahl wurde 101 Jahre. Die hat mit 84 noch das Tiefseetauchen erlernt, um sich der Unterwasserfotografie zu widmen.
Erfolgreiches Altern. Kein Geheimnis. Man muss gar nicht genial sein (ein Glück! ), man muss nur neugierig und aktiv bleiben.
P.S. den Praxis-Schreibtisch habe ich mit 78 Jahren geräumt. Und sitze heute, mit 81, vor weiteren fünf Buchprojekten. Zwei sind praktisch komplett … wie war das? Neugierig und aktiv!